Rezension

einfach gut!

Der Tod des Achilles - Boris Akunin

Der Tod des Achilles
von Boris Akunin

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Moskau 1882. Nach sechs Jahren Dienst beim russischen Botschafter in Japan kehrt Fandorin wieder in seine Heimat zurück. Sogleich wird er mit dem Tod seines alten Freundes General Sobolew konfrontiert. Erste Ermittlungen führen zu einer Dame deutscher Herkunft. Wollten die Deutschen den berühmten General, der die Türken besiegte, ausschalten
und so Rußland schwächen? Oder gibt es auch in Rußland Kräfte, die ihn fürchten?

Meine Meinung:

Im Zentrum dieser Erzählung steht eine große Verschwörung. Die Gesellschaftskritik, die bereits in Band 1 ("Fandorin") anklang, erreicht hier den vorläufigen Höhepunkt.
Intrigen, Seilschaften, Geheimnisse und Nepotismus - eine wahre Schlangengrube, dieses Moskau!
Besonders interessant ist aber die Figurenzeichnung - es gibt neue Helden, etwa Fandorins japanischen Diener Masa, der den plot angenehm bereichert, ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten aus Band 1 (ich verrate nicht, welcher es ist!) und neues, geheimnisvolles "Personal". Die deutsche Sängerin Wanda ist eine interessante Figur; besonders faszinierend fand ich aber die Charakterisierung eines Schurken, für den man durch Akunins feine Figurenzeichnung fast schon Verständnis bzw. Sympathie entwickeln kann! Nach den ausführlichen Anfang sollte man den Roman auf keinen Fall zur Seite legen, denn im Mittelteil gewinnt die Geschichte an Brisanz, um schliesslich in einem ambivalenten Ende zu münden.

Mal wieder ein toller historischer Krimi, der nach einem etwas zaehen Beginn absolut zu überzeugen weiß!