Rezension

Einfach nur traurig...

Rock den Himmel, mein Held - Ines Gillmeister

Rock den Himmel, mein Held
von Ines Gillmeister

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Simon und Ines sind ein glückliches Paar – sie erwarten sogar ein zweites Kind. Als bei Simon Krebs diagnostiziert wird, wird ihr gemeinsames Leben in seinen Grundfesten erschüttert. Doch statt zu erstarren, nehmen sie die Herausforderung an, leben jeden Tag ganz intensiv und beginnen zu bloggen, um Mut zu machen, aber auch um einen Stammzellenspender für Simon zu finden. Bei den Registrierungsaktionen mit der DKMS werden für viele andere Erkrankte Spender gefunden. Simon kann so viele Leben retten, verliert am Ende aber dennoch sein eigenes. Im Juli 2018 mussten Ines und die Kinder sich von ihrem Mann und Papa verabschieden. In ihrem berührenden Memoir schreibt Ines Gillmeister über den langen Weg ihres Mannes, über Zweifel und Hoffnungslosigkeit und lange Nächte im Krankenhaus, aber auch über das Glück der Anteilnahme, die Hilfsbereitschaft so vieler Menschen und das tägliche Miteinander einer Familie, die beschlossen hat, sich nicht unterkriegen zu lassen.

Leseeindruck:

Mit „Rock den Himmel, mein Held“ von Ins Gillmeister liegt dem Leser eine tief berührende Biografie vor.

Diese beginnt mit dem Kennenlernen der Autorin und ihrem Held, der schon bald darauf die erschreckende Diagnose Krebs erhält, und endet kurz nach seinem Tod. Sie beschreibt intensiv die dazwischen liegende Zeit mit all dem Hoffen und Bangen und Kämpfen und Erkennen, dass es kein Zurück mehr geben wird. Das Multiple Myelom ist eine besonders tückische Form des Blutkrebses, das sich bald schon in den Knochen, Gehirn, Brustkorb und Lunge bemerkbar macht. Beim Lesen kam vieles in mir hoch, aus zweierlei Perspektiven. War ich nicht selbst auch Kind, das seinen Vater am 14. Geburtstag der Schwester Zuhause hat sterben sehen. Zudem erhielt auch ich in 2011 - also ein Jahr eher als der Held aus dieser Geschichte - eine palliative Krebsdiagnose, die ich aber glücklicherweise gut überstehen konnte. So konnte eich während des Lesens mit gut hineinversetzen, empfand die Biografie als traurig, mutig und unter die Haut gehend.

Bereichen auch die sehr persönlichen Fotos im vorderen Teil des Buches, die sich das Gelesene noch realer vorstellen lassen.

Ein sehr trauriges Buch über eine nicht minder traurige Lebensgeschichte, die einem denn0ch so sehr fesselt, dass ich binnen eines Tages lesen musste.

 esposa1969