Rezension

Einfach nur wow!

Die Überlebenden -

Die Überlebenden
von Alex Schulman

Bewertet mit 5 Sternen

Covertext:

„Nach zwei Jahrzehnten kehren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zum Ort ihrer Kindheit zurück – ein Holzhaus am See –, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Im Kampf um die Liebe der Mutter, die abweisend und grob, dann wieder beinahe zärtlich war, haben die Jungen sich damals aufgerieben bis zur Erschöpfung. Heute fühlen sie sich so weit voneinander entfernt, dass es kein Aufeinander-Zu mehr zu geben scheint. Und doch ist da dieser Rest Hoffnung, den Riss in der Welt zu kitten, wenn sie sich noch einmal gemeinsam in die Vergangenheit vorwagen.“

 

Das Kennenlernen der Protagonisten erleben wir durch einen sehr traurigen und eisigen Moment - den Tod der Mutter. Autor Alex Schulmann nimmt uns somit gleich und sofort mit in den traurigsten Moment mit hinein. Wir erleben die Protagonisten an der empfindlichsten Stelle. 

Generell ist diese komplette Story rund um die drei Brüder äußerst bewegend und emotional, denn das was wir Hörer hier dargeboten bekommen ist für viele mit Sicherheit erschreckend, weil sie es ebenso kennen oder erfahren haben. Wir erfahren durch den Sprecher, Fabian Busch, die wahrlich verzweifelte Suche nach Mutterliebe. Die Kinder haben sich danach verzehrt, aber sie immer nur häppchenweise oder manchmal auch gar nicht erfahren. Dieser ständige Kampf darum war schlussendlich ein Kampf aller drei Brüder eben um die Anerkennung und Liebe zur Mutter. Das dies auslaugt, ja sogar einem die komplette Energie rauben kann, erfahren wir hier sehr bewegend. Wie der Titel bereits verrät, sind sie Überlebende ihrer Familie. Nunmehr haben sie aber den Halt zueinander sogar verloren, die Kraft ist raus darum zu kämpfen, der Kampf füreinander ist gescheitert, sie entfremden sich. Als Hörer bekommt man dadurch eine gewisse Wut auf die Mutter, als wäre es die Rache aus dem Jenseits, der großer Lacher aus der Dunkelheit. Dass der Tod der Mutter aber dennoch eine gewisse Hoffnung dadurch mit sich bringt, wird hier äußert gekonnt und sensibel erzählt.

Egal ob Autor oder Sprecher, diese Geschichte ist so tiefgründig, so bewegend, so…man muss tatsächlich aufpassen, nicht ständig selbst den eigenen Gedanken nachzuhängen die dabei entstehen. Ich denke, einige Hörer, oder auch Leser, werden sich hier drin wieder finden und sich ihren Teil dazu denken….Selten so ein emotionales und tiefgreifendes Hörbuch gehört, welches perfekt umgesetzt und interpretiert wurde. Hier stimmt von der Betonung bis hin zum Ausdruck wirklich alles. 5 von 5 Sterne