Rezension

Einfach weg

Manchmal musst du einfach leben - Gayle Forman

Manchmal musst du einfach leben
von Gayle Forman

          Maribeth ist eine Mutter von 4-jährigen Zwillingen, und eine Frau die sich sehr bemüht alles im Job und Zuhause perfekt zu organisieren. Ihre Gedanken kreisen sich immer um die noch unerledigten Aufgaben, und es kostet viel Mühe alles im Gleichgewicht zu halten. Bei einer Routineuntersuchung wird festgestellt, dass sie unbemerkt einen Herzinfarkt hatte, und dann überstürzen sich die Ereignisse. Schnell ist sie im Krankenhaus auf dem OP-Tisch. Nach einer kurzen Erholungszeit im Krankenhaus erwartet ihre Umgebung, dass sie schnell wieder so funktioniert wie immer, aber damit fühlt sie sich vollkommen überfordert. Sie befürchtet einen neuen Herzinfarkt, und da sie ihrer Umgebung nicht deutlich machen kann, dass sie Hilfe braucht, verschwindet sie einfach. Sie flüchtet in die Anonymität, um sich zu erholen.
Das Buch ist sehr gut geschrieben und drückt lebensnah und echt aus, wie überfordert man sich als Mutter fühlen kann. Für viele ist ihre radikale Flucht sicher unverständlich, gerade weil ihre Kinder noch sehr klein sind, aber ich finde die Autorin zeigt glaubwürdig, dass es nach Maribeths Ansicht um das reine Überleben geht. In ihrer Einsamkeit findet sie auf einem langen, mühsamen Weg zu sich selbst und gewinnt neue Kraft.
Fazit: Überforderte Mütter werden sich hier wiederfinden, auch wenn die Wenigsten sich für einen derart radikalen Ausstieg entscheiden würden.