Rezension

Einfach wieder lesenswert!

King of Scars - Leigh Bardugo

King of Scars
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 4 Sternen

Meinung:
Ich habe ja sowohl die Grischa-Reihe, als auch die Krähenreihe der Autorin gelesen. Obwohl ich erstere ganz interessant und gut lesbar fand, haben mich erst die Krähen wirklich total geflasht und mich unaufhörlich in diese Welt gezogen. Womit natürlich klar war, dass ich auch den neuen Band aus dem Grischaverse unbedingt lesen muss.

Und in diesem Auftakt der neuen Dilogie gibt es eine Verbindung der beiden bisherigen Reihen. Zum einen begegnet man altbekannten Figuren aus der Grischa-Reihe, aber auch Nina aus der Krähenreihe spielt eine große Rolle.

Dabei ist es wohl nicht unbedingt nötig, dass man die Vorgänger kennt, leichter tut man sich aber auf jeden Fall. Ich muss zugeben, dass ich an die Originalreihe kaum noch genauere Erinnerungen habe und mich das beim Lesen schon etwas gestört hat. Es gibt zwar einige Erinnerungsstützen und Erklärungen, aber ganz befriedigt hat das meinen Drang, mich genau zu erinnern, leider nicht.

Die Geschichte wird aus mehreren Sichten erzählt und hat dadurch auch unterschiedliche Handlungsstränge. Zum Einen begleitet man den Zaren Nikolai und seine Generalin Zoya durch die Fallstricke und Intrigen der Politik, aber auch durch unerwartete Gefahren. Auf der anderen Seite ist Nina im Nachbarland Fjerda und versucht dort Grischa zu befreien. Später kommt dann noch die Perspektive von Isaak hinzu.

Als Pluspunkt der Geschichte lässt sich vor allem die besondere Art der Charaktere und ihr Umgang miteinander benennen. Nikolai hat so einen tollen trockenen Humor und auch Zoya ist wirklich ein Unikat. Man könnte sie mit ihrer harten Art fast als etwas zickig beschreiben, aber die Autorin schafft es, sie einfach als extrem starke Persönlichkeit darzustellen. Es macht Spaß den Schlagabtausch zwischen den Beiden zu begleiten.

Und es ist auch schön Nina wieder zu sehen, auch wenn sie sich durch ihr schweres Schicksal auch verändert hat. Man erfährt auch einiges zu den Hintergründen der Figuren, was mir prinzipiell gefallen hat, aber manchmal waren diese Szenen fast ein bisschen plump eingebaut.

Die Handlung ist prinzipiell zwar interessant und spannend, zwischendurch haben sich aber doch auch ein paar Längen eingeschlichen. Vor allem am Anfang geht es doch viel um Politik und Ränkespielchen. Und auch Ninas Teil hätte ich anfangs nicht ganz so ausführlich gebraucht, vor allem weil ich Nikolais und Zoyas Abenteuer lange Zeit spannender fand und die Wechsel zu ihrer Perspektive anfangs oft eher mit einem kleinen, gemeinen Cliffhanger verbunden habe, aber gelangweilt habe ich mich nie und auch Ninas Sicht bekommt mit der Zeit immer mehr Bedeutung.
Es gab insgesamt einige Wendungen, manche vielleicht auch etwas zu leicht absehbar, aber durchaus unterhaltsam und wichtig.

Das Ende bietet einen fesselnden Showdown und lässt auch einige Fragen für die Fortsetzung offen, auf die wir hoffentlich nicht so lange warten müssen.

Fazit:
Ein weiteres lesenswertes Buch aus dem Grischa-Universum. Es gibt ein Wiedersehen mit bekannten Figuren, die einfach toll und besonders sind und trotz mancher kleinerer Längen auch eine unterhaltsame Handlung und interessante Entwicklungen. Das Ende bietet einen Showdown und auch viel Potential für die Fortsetzung. Somit gibt’s solide 4 Sterne.