Rezension

Einfach zu viel

Das Erbe - Ellen Sandberg

Das Erbe
von Ellen Sandberg

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mona Lange ist ein echter Gutmensch: jeder Bettler bekommt einen Euro, sie ist hilfsbereit und zuvorkommend und das nervt ihren Freund, den Architekten Bernd. Als Mona unverhofft von einer entfernten Tante ein Mietshaus in München erbt, nutzt Bernd die Gelegenheit sich von ihr privat und beruflich zu trennen. Mona zieht vorläufig in die Wohnung ihrer Tante Klara. Beim Aufräumen entdeckt sie einige seltsame Briefe, die darauf hindeuten, dass das Haus früher einer jüdischen Familie gehört haben könnte. Haben Klaras Eltern die Notlage der jüdischen Familie ausgenutzt und sich das Haus billig angeeignet? Mona beginnt nachzuforschen und stößt auf einige Ungereimtheiten.

Parallel zu Monas Geschichte wird Klaras Freundschaft mit dem jüdischen Mädchen Miriam Roth und in einem weiteren Erzählstrang die Suche der Hamburgerin Sabine nach ihrem echten Vater erzählt. Stammte er aus einem reichen Haus?

Das Buch liest sich süffig weg, ist aber auch schnell wieder vergessen. Obwohl ernste und aktuelle Themen wie die Rückgabe jüdischen Eigentums angesprochen werden, ist das Buch doch oberflächlich und die handelnden Personen bleiben blass. Insgesamt finde ich das Buch überfrachtet mit immer neuen Wendungen und es kann sich nicht entscheiden, ob es eine Familiengeschichte, ein historischer Roman oder doch eher eine Art Krimi sein will.

Ellen Sandberg ist das Pseudonym der Krimiautorin Inge Löhnig und bestimmt nicht ihr bestes Buch, obwohl es in den Buchhandlungen und Medien stark beworben wird.