Rezension

Einfühlsam, ergreifend und wunderschön! “We Are Like the Sea” ist ein Buch über Fehler, das Suchen nach seinen Wurzeln und das Finden der ganz großen Liebe, in der einzigen Person, die einen vor den Wellen retten kann…

We Are Like the Sea -

We Are Like the Sea
von Marie Niebler

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Seine Augen wirken dunkler als sonst, genauso unergründlich wie das Meer, das ein paar Meter weiter in der Schwärze der Nacht auf den Kiesstrand rauscht."

Inhalt: 

Nur wer sich der Vergangenheit stellt, gibt auch der Zukunft eine Chance

Der Sturm, der in Lavender tobt, ist heftiger als das Unwetter, das bei ihrer Ankunft über Malcolm Island fegt. Eigentlich wollte sie die kanadische Insel nie wieder betreten, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an den tragischen Unfall vor zwölf Jahren. Selbst zur Beerdigung ihres Onkels brachte sie es nicht über sich, zurückzukehren. 

Dennoch hat er ihr sein Haus vererbt, und ausgerechnet dieses ist nach Lavenders gescheitertem Studium ihr letzter Zufluchtsort. Die Begegnung mit dem Coast Guard Jonne ist ihr einziger Lichtblick – bis er erfährt, wer sie ist, und sein Lächeln verschwindet. Wo vorher Wärme war, sieht sie in seinen schieferblauen Augen jetzt nur noch Wut.

Meinung: 

Einfühlsam, ergreifend und wunderschön! “We Are Like the Sea” ist ein Buch über Fehler, das Suchen nach seinen Wurzeln und das Finden der ganz großen Liebe, in der einzigen Person, die einen vor den Wellen retten kann…

Als erstes möchte ich auf die hübsche Gestaltung des Covers eingehen. Ich liebe die Wellen im Hintergrund in Kombination mit der wunderschönen Schrift und dem hübschen Symbol, welches als Eyecatcher dient und das Gesamtbild meiner Meinung nach hervorragend abrundet. 

Darüber hinaus finde ich den Titel einfach absolut gelungen und ideal zur Geschichte ausgewählt, weshalb ich mir das Buch auch nur aufgrund der Gestaltung gekauft hätte. 

Außerdem habe ich mich in den malerischen, leicht poetischen Schreibstil von Marie Niebler verliebt. Ich fand es großartig, wie detailreich das kleine Städtchen beschrieben wurde, ein Setting, das ich mindestens genauso schön fand. Diesen Ort werde ich selbst definitiv nicht mehr so schnell vergessen können, denn es war wundervoll ihn zusammen mit der weiblichen Hauptprotagonistin zu entdecken. 

Lavender kommt förmlich mit viel Hoffnung und noch viel größeren Problemen nach Malcolm Island. Dennoch versucht sie sich davon nicht unterkriegen zu lassen und weiterzumachen. Auch wenn es zwischenzeitlich schien, als hätte sie sich selbst verloren. So getrieben war sie von den Anforderungen ihres Dads und dem Problem, kaum Geld in der Tasche zu haben. 

Aber ich fand Levander absolut sympathisch, authentisch und echt. Sie entwickelt sich im Verlauf des Buches total weiter, wächst über sich hinaus, lernt dazu und möchte für die Jugendlichen in der Kleinstadt nur das Beste. Deshalb war ihre Idee einfach nur grandios und hat die Handlung meiner Meinung nach total gut abgerundet. 

Dennoch ist sie auch auf der Suche. Nach sich Selbst und so viel mehr. Die Bedeutung ihrer Haarfarbe war wunderschön und traurig zugleich. Jedoch mochte ich solche kleinen Details in der Geschichte einfach richtig gerne. 

Wäre da nicht Jonne, der Lavender mit sehr viel Unmut entgegentritt und super skeptisch sowie genervt von ihr ist. Im Verlauf zeigt sich auch immer deutlicher, wieso. Denn er hat mehrere seiner wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren und diesen Verlust hat er nie vollständig überwunden. Und das ist total in Ordnung, dennoch hat er manchmal die Augen vor der Wahrheit verschlossen und viel eher das gesehen, was er sehen wollte. 

Gleichzeitig hat Jonne Stress mit seinem Bruder, dabei versucht er alles, damit dieser nicht auf den falschen Weg gerät. Aber das ist manchmal einfach schwieriger, als man sich vorstellen kann. Und auch wenn er versucht so sehr für ihn zu kämpfen, muss auch Jonne feststellen, dass er nicht alleine jedes Problem lösen kann. 

Ich fand Jonne mit seiner anfänglich grimmigen und abweisenden Art trotzdem einen super spannenden Charakter. Denn er wirkte absolut authentisch, sodass er dem echten Leben entsprungen sein könnte. 

Außerdem haben mir auch die Nebencharaktere in diesem Band so gut gefallen. Ihre Konflikte waren mindestens genauso spannend, sodass ich es nun nicht mehr abwarten kann, weiter zu lesen. 

Die Handlung war insgesamt wirklich total rund und ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Es gab so viele Momente zwischen den Charakteren, die ich nicht vergessen kann. Egal ob sie nur positiv oder manchmal neckend waren. 

Ihre Liebesgeschichte war weder super stürmisch noch sehr leise. Die anfänglichen Enemies-to-Lovers Vibes waren sehr gelungen und haben total viel Spannung aufgebaut. Dennoch würde ich sagen, dass die Beziehung der beiden für mich im richtigen Tempo verläuft und weder zu schnell noch zu langsam war. 

Ich kann euch diesen schönen Auftakt wirklich nur empfehlen, wenn ihr eine wunderschöne Liebesgeschichte lesen möchtet, die unter die Haut geht und euch sicherlich nicht mehr loslassen wird. 

Ich warte derweil auf die Fortsetzungen und bin schon sehr neugierig auf die Geschichten der anderen Charaktere!