Rezension

einfühlsam; Umgang mit Tod und Dchuldgefühlen

Dornenherz - Jutta Wilke

Dornenherz
von Jutta Wilke

Bewertet mit 5 Sternen

In dem Buch "Dornenherz" von Jutta Wilke werden zwei Geschichten erzählt, die sich ähneln, treffen und wohl unterschiedlich enden.

In der Gegenwart wird die Geschichte von Anna erzählt, die sich schuldig am Tod ihrer Schwester Ruth fühlt, sich in ihrer verzweifelten Trauer und dem Versuch allen anderen Ruth zu ersetzen selber verliert. An Ruths Todesjahrestag beginnt Anna wieder zu zeichnen, eine Engelskulptur auf einem Friedhof. Von diesem Zeitpunkt ändert sich ihr Leben in kleinen Schritten....

Die zweite Geschichte, die immer kursiv geschrieben wurde, spielt in einer anderen Zeit, im 19. Jahrhundert. Johanna wird zwangsverlobt mit dem Sohn des Geschäftspartners ihres Vaters. Beide Familien sehen in Deutschland keine wirtschaftliche Zukunft und beschließen, zusammen nach Amerika auszuwandern. Johnna, die heimlich einen anderen liebt, kämpft um eine Entscheidung mit Herz oder Verstand... Es kommt zu einem überraschenden Ausgang....

 

Beide Geschichten sind sehr schön miteinander verwoben und an mehreren Berührungspunkten beeinflussen sie sich. Anna fragt sich auch auf Grund Johannas Geschichte, ob es überhaupt richtige oder falsche Entscheidungen gibt - oder gibt es einfach nur Konsequenzen, mit denen wir nach jeder Entscheidung leben müssen? Und eine Frage läßt ihr keine Ruhe mehr: Wenn ich wüßte, daß ich morgen sterben muß, was würde ich tun?

Sehr gut haben mir auch die Rosengedichte gefallen, die sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen. Die Geschichte fand ich insgesamt sehr bewegend; man kommt nicht umhin über Schuldgefühle und eigene Träume nachzudenken... Wie heißt es so schön in der Geschichte: "Wir alle haben Träume, die weiterreichen als das Leben."

 

Dieses wunderschöne Buch erhält meine absolute Leseempfehlung, nicht nur für jugendliche, auch für "schon erwachsene" Leser eine echte Bereicherung! Ich bin ganz begeistert!