Rezension

Einmal was zum Heulen, bitte

Neun Tage und ein Jahr - Taylor Jenkins Reid

Neun Tage und ein Jahr
von Taylor Jenkins Reid

Bewertet mit 4 Sternen

»Hast du schon einmal von Supernovas gehört? Sie leuchten heller als alles andere am Himmel, dann verblassen sie ganz plötzlich. Mir gefällt die Vorstellung, dass es bei dir und Ben so war. Dass ihr in der wenigen Zeit miteinander mehr Leidenschaft erfahren habt als manche Menschen in ihrem ganzen Leben.« Neun Tage sind Elsie und Ben verheiratet. Neun Tage Glück, die für ein ganzes Leben reichen müssen. Denn Ben stirbt bei einem tragischen Unfall. Für Elsie bricht die Welt zusammen. Wie soll sie weitermachen ohne den Menschen, den sie am meisten liebt? Erst eine unerwartete Begegnung reißt Elsie aus ihrer Trauer und schenkt ihr neue Hoffnung ...

Meine Meinung: 
Ich habe von dem Roman nicht sooo viel erwartet. Aufgrund des Klappentextes habe ich eine sehr romantische und auch kitschige Geschichte erwartet. Das kriegt man zwar teilweise auch, aber meine Erwartungen wurden doch übertroffen. Elsie hat soeben die Liebe ihres Lebens geheiratet. Dabei war ihnen nicht viel Glück vergönnt, denn sie und Ben kannten sich gerade mal ein halbes Jahr. Für Elsie bricht daher eine Welt zusammen. 

Das Buch wechselt ab zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. In der Gegenwart geht es um Bens Tod und die Trauerbewältigung von Elsie. Der Vergangenheitsteil startet mit dem Kennenlernen von Ben und Elsie - und gerade dieser Teil hat mich enorm berührt, weil man natürlich immer im Kopf hat, dass Ben eben nicht mehr da ist. Da kann man gut und gerne schon mal das ein oder andere Tränchen verlieren. Bei mir lag das insbesondere daran, dass ich Ben super sympathisch fand. Sympathischer sogar als Elsie, die stellenweise doch sehr anstrengt. 

Das Buch ist aber dennoch nicht perfekt. Die Geschichte ist zwar romantisch-kitschig-zum Heulen schön, aber gerade Susan als Charakter passte mir nicht so. Erst ist sie die böse Schwiegermutter, die hasst und meckert und Intrigen plant und plötzlich durchlebt sie so einen völligen Wandel, der meiner Meinung nach absolut nicht nachzuvollziehen ist. Zu Beginn fand ich Susan noch authentisch und glaubwürdig, im späteren Verlauf des Buches war sie mir dann zu gutmütig und nett. Das Ende ist dann meiner Meinung nach wenig überraschend, daher muss ich einen Stern abziehen. 

Fazit: 
Eine romantisch-kitschige-zum Heulen schöne Geschichte, die einen definitiv zu Tränen rührt. Insbesondere Themen wie die Bewältigung von Trauer sowie wahre Liebe, werden angesprochen. Susan als Charakter hat meiner Meinung einen Wandel durchgemacht, der nicht sehr authentisch wirkt und daher wenig nachvollziehbar ist. Das ist meiner Meinung nach die größte Schwäche des Buches. Die Geschichte ist zwar nicht neu und überrascht auch nicht total, aber gerade die Geschehnisse in der Vergangenheit haben mich sehr berührt. Ich vergebe 4 Sterne!