Rezension

Einsamkeit

Der Gesang der Flusskrebse - Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse
von Delia Owens

Schon früh in ihrem Leben muss die kleine Kya lernen, wie es sich anfühlt, verlassen zu werden. Ihre Mutter packt eines Morgens die Koffer und lässt Kya mit ihren Geschwistern beim gewalttätigen Vater zurück. Nach und nach verschwinden auch die älteren Geschwister, so dass Kya eines Tages mit ihrem Vater alleine in einer verlassenen Sumpflandschaft lebt. Sie ist auf sich allein gestellt und muss schnell lernen, Verantwortung zu übernehmen. Als dann auch noch ihr Vater nach einem Alkoholrausch nicht hach Hause zurückkehrt, ist sie ganz allein und kämpft ums Überleben. Ein Kampf bei dem sie plötzlich Unterstützung bekommt...
Die Autorin Delia Owens hat mit "Der Gesang der Flusskrebse" einen aus meiner Sicht sehr berührenden und packenden Roman geschrie-ben. Sie erzählt die Geschichte in einen äußerst bildreichen und für mich sehr schönen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Die Haupt-Protagonistin Kya wird ausführlich und interessant charakterisiert und entwickelt mit ihrer kindlichen Hilflosigkeit beim Leser schnell Sympathiepunkte. Ihre Nähe zur Natur und ihr starker Kampfgeist machen sie zu einer besonderen Figur, die dem Buch ihre Seele verleiht. Die Kriminalgeschichte, die sich um das Leben der heran-wachsenden Kya entwickelt, baut einen zweiten Spannungsbogen auf. Geschickt springt die Autorin Delia Owens zwischen den Zeiten und den Handlungssträngen ohne den Leser aber damit zu über-fordern. Gerade diese Wechsel lassen die Geschichte sehr lebendig erscheinen und verleihen dem Buch ein zusätzliches Tempo. 
"Der Gesang der Flusskrebse" war für mich in diesem Jahr bisher einer meiner Lese-Highlights. Das Buch hat mich mit der Sprach-gewalt der Autorin und der liebenswerten Hauptprotagonistin komplett überzeugt, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.