Einschlaffaktor
50 Jahre, 4 Generationen und 2 Kontinente
Aus dem Hafen Montevideos flieht eine junge Frau. Rosa, eine exotische Schönheit versucht der arrangierten Ehe mit einem weitaus älteren wohlhabenden Mann nach alten Familienbrauch zu entkommen. Mit ihrer Flucht kappt sie die Verbindung zu ihrer Familie und schädigt ihr Ansehen in der Gesellschaft. Eine Wiederkehr in ihr Elternhaus ist mithin nie mehr möglich. Doch ihre Flucht endet vorerst in den Armen der Erzfeinde ihres Vaters, Rosa wird als Geisel genommen. Der deutsche Unternehmerssohn Albert jedoch vermag sie zu retten und zu lieben ! Albert ist verzaubert von Rosas Anmut und Schönheit, Rosa fasziniert von dem jungen Deutschen, der so anders ist, als alle Männer, die sie bis dato kannte. Der aufbrandenden Liebe stehen jedoch gesellschaftliche Hürden entgegen, die es zu überwinden gilt. Nach der Heirat zieht das Paar nach Deutschland. Rose jedoch kann sich an ihren neuen Lebensstil nicht gewöhnen, sehnt sich nach ihrer Heimat. Albert verbringt immer mehr Zeit in der Bank und und Rose, die sich nicht in das gänzlich andere gesellschaftliche Sysem Deutschlands einfügen kann, vereinsamt zunehmend. Die kleine Familie wird auf eine harte Probe gestellt.
Der wunderbar packende und eindringliche Schreibstil lässt die exostischen farbenfrohen Eindrücke spürbar werden. Die Geschichte verspricht Romantik, Leidenschaft und Abenteuer zugleich. Carla Federico beschreibt das Schicksal der Frauen der Familie de la Vegas und Gothmann, wobei insbesondere die unterschiedlichen sozialen, gesellschaftlichen Situationen der entsprechenden Zeit in Uruguay, Deutschland und Paraguay hochinteressant geschildert werden. Nichts desto trotz können die Charaktere nicht sonderlich übezeugen, ihnen fehlt es an Tiefe und Glaubwürdigkeit. Die Grundgeschichte ist zwar sehr gut recherchiert, kann für mich allerdings nicht punkten, da ich das Buch im Allgemeinen oftmals leider an einen Groschenroman erinnert.