Rezension

Eintauchen in eine magisch-gefährliche Welt

Waldkind - Natalie Speer

Waldkind
von Natalie Speer

Bewertet mit 4 Sternen

Story-Stapel
Die Geschichte beginnt ruhig und wir begleiten abwechselnd Cianna und Eva, so dass wir von beiden einen guten Einblick erhalten. Dennoch benötigt man als Leser einige Zeit, um wirklich in der Welt anzukommen und die Macht und Magie des Deamhains zu begreifen.
Doch besonders, nachdem die Wege von Eva und Cianna im Deamhain landen, zieht der Spannungsbogen mächtig an und man klebt mehr und mehr an den Seiten. Überraschende Wendungen und immer neue Handlungsfäden verweben sich gekonnt und lassen keine Langeweile aufkommen.
Das Ende ist sehr rund und emotional, passt aber perfekt in die Welt und den Erzählstil der Autorin.

Charakter-Stapel
Natürlich stehen die beiden Protagonisten Cianna und Eva im Vordergrund und dennoch begegnen dem Leser einige weitere Charaktere, die gut gezeichnet sind und die sich schnell ins Herz schleichen. 
Cianna war mir von den beiden eindeutig die liebere, weil sie eher auf ihr Bauchgefühl vertraut hat und nicht in allem nur das Böse sieht. 
Eva war sehr berechnend und stur, sie lies sich kaum von ihrer gefestigten Meinung abbringen und auch wenn sie immer mal Sympathiepunkte bei mir gesammelt hat, blieb sie mir trotzdem lange Zeit unsympathisch.

Stil Stapel
Das Buch liest sich flüssig und lässt mit wenigen Worten den Deamhain zum Leben erwecken. Die Autorin hält sich nicht lange an Beschreibungen der Welt auf, sondern lässt den Leser diese einfach erleben. Durch die abwechselnden Kapitel aus Sicht von Eva und Cianna wird der Lesefluss nicht gestört, sondern der Spannungsbogen befeuert.

Kritik Stapel
An für sich kann ich keinen direkten Kritikpunkt nennen, außer, dass ich diesmal zu lange gebraucht habe, um in der Geschichte einzutauchen und anzukommen. Zu lange war mir die Welt und der Deamhain fremd und mit den Charakteren wurde ich lange nicht warm. Hier fehlt eine kleine Brise Leserbindung, um bereits nach wenigen Kapiteln an den Seiten zu kleben.

Fazit
Ein gutes High-Fantasywerk in einer bekannten und doch fremden Welt mit zwei sehr unterschiedlichen Protagonisten. Das Buch schafft es ab der Hälfte, den Leser in einen Sog zu ziehen, so lange muss man aber auch durchhalten, wenn man der Magie des Deamhains unterlegen will. Von mir gibt es dafür sehr gute 4 Sterne.