Rezension

Einzigartig

Magonia - M. D. Headley

Magonia
von M. D. Headley

Bewertet mit 4 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Magonia ist Anfang April 2017 als gebundenes Buch bei Heyne fliegt erschienen. In der Kategorie Jugendbuch wird es ab 14 Jahren empfohlen und hat 368 Seiten. Autorin Maria Dahvana Headley war mir bisher kein Begriff. Kennt ihr sie oder habt ihr schon einmal etwas von ihr gelesen?

Abgesehen von der inhaltlichen Beschreibung hat mich an Magonia sofort das Cover fasziniert. Mir war klar, dass ich dieses Buch irgendwie und irgendwann einfach lesen muss. Eine Leichtigkeit und Magie wird von Magonia geradezu ausgestrahlt und durch die Farbwahl sowie die abgebildete Feder, aus der Vögel hinausbrechen und in den Himmel fliegen, unterstützt. Hach ja, können nicht alle Cover so einzigartig sein?

Inhalt:

„Seit sie klein ist, leidet die 16-jährige Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch in den Wolken erspäht, schiebt sie das Phänomen auf ihre akute Atemnot. Bis jemand auf dem Schiff ihren Namen ruft …

Nur ein Mensch glaubt ihr diese Geschichte: ihr bester Freund Jason, der immer für sie da war, den sie vielleicht sogar liebt. Aber gerade als sie versucht, sich über die neuen tiefen Gefühle zu Jason klarzuwerden, überstürzen sich die Ereignisse. Aza meint zu ersticken – und findet sich plötzlich in Magonia wieder, dem Reich über den Wolken. Dort ist sie das erste Mal in ihrem Leben nicht mehr krank, sondern stark und magisch begabt. In dem heraufziehenden Kampf zwischen Magonia und Azas alter Heimat, der Erde, liegt das Schicksal aller mit einem Mal in Azas Händen …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Wo fange ich bei Magonia nur an?

Bevor ich mit der Lektüre begonnen habe, habe ich einige Rezensionen zu Magonia gelesen. Häufig war der Tenor, dass die erste Hälfte des Buches vollständig anders ist als die zweite Hälfte. Dass anfangs die Geschichte spannend und mitreißend ist, sie dann aber verwirrend wird. Ich muss festhalten: Ja, das kann man so sagen. Aber es ist auch so, dass die Autorin den Bogen schlägt (man muss nur etwas warten) und Erklärungen liefert. Sie bekommt es hin, die (von ihr gestiftete) Verwirrung aufzulösen und hat mich auch mit dem zweiten Teil ihres Buches packen können. Ich bin nun ein absoluter Fan von Magonia. Aber ich kann auch verstehen, dass andere Leser die Geschichte als zu weit voneinander entfernt oder nicht authentisch beschreiben würden. Das rührt daher, dass dieses Buch tatsächlich in sich viele verschiedene Elemente vereint, die zunächst nicht zusammen zu passen scheinen. Headley lässt den Leser schwimmen, beinahe untergehen und holt ihn dann mit Pauken und Trompeten aus dem tiefen Gewässer hinauf an die Oberfläche der Geschichte.

Aza und Jason sind Protagonisten, die in ihrer Verschrobenheit und Einzigartigkeit gemocht werden müssen. Als Leser kommt man eigentlich gar nicht darum herum, die beiden ins Herz zu schließen. Beide sind gänzlich unterschiedlich, bilden aber ein gutes Team, das herzzerreißende Emotionen auslöst. Im Laufe der Handlung erlebt man quasi mit Aza zusammen ihre wachsende Verwirrung und bleibt – ganz genau wie – sie völlig unbefriedigt zurück. Meiner Meinung nach ist dieses Gefühl von der Autorin gewollt. Ganz schön mutig, aber irgendwie genial.

Einige Geschichten über Städte oder ganze Welten in den Wolken habe ich bereits gelesen. Aber keine war so wie Magionia. Headleys Welt ist einzigartig und ich möchte gerne in sie zurückkehren. Vielleicht können wir das ja noch einmal, wer weiß?

Fazit:

Versucht es. Geht mit Aza auf diese spannende Reise, ertrinkt an eurer Verwirrung und taucht am Ende des Buches wieder auf, um die Geschichte gebührend zu feiern.