Rezension

Einzigartige Idee und tolle Umsetzung

The Bone Season - Die Träumerin - Samantha Shannon

The Bone Season - Die Träumerin
von Samantha Shannon

Eine Gefängnisstadt. Das ist es, was London für Paige ist. Als Widernatürliche wird sie von der Regierung gejagt und von den Totaugen - den Menschen ohne Gabe - gefürchtet und gehasst. Das Einzige, was ihr in der Stadt bleibt ist das kriminelle Syndikat, in dem all die Seher, Medien und anderen Widernatürlichen Schutz bei einer Gang gefunden haben oder aber ihr Brot mit Straßenkunst wie Wahrsagen oder Betteln verdienen. Paige ist Teil einer Gang. Als Traumwandlerin - eine der seltensten Kasten unter den Widernatürlichen - hat sie sich zur Ganovenbraut, also dem Schützling von ihrem Denkerfürsten Jaxon Hall hochgearbeitet, der Anführer ihrer Gang und der Parzelle I-4 ist. Doch als sie einmal den Schutz des Syndikats verlässt und sich unter Totaugen mischt, wird sie geschnappt und in die fremde Stadt Sheol 1 verschleppt. Dort herrschen die Rephaim. Die Rephaim sind Wesen, die dem Aether entstammen - das Reich der Geister, zu dem sich Widernatürliche Zugang verschaffen können und das die Quelle ihrer Gaben darstellt. In Sheol 1 wird sie dem Rephait Arcturus - auch genannt der Wächter - zugeteilt, welchem sie dienen und welcher sie ausbilden soll. Doch Paige ist nicht bereit, ihre Freiheit aufzugeben. 
Der Klappentext hat sich so toll angehört, dass das Buch einfach in meinem Regal einziehen musste. Aufgrund der ganzen neuen Begriffe und der komplexen Thematik ist es nicht leicht gewesen, sich in der Geschichte einzufinden, vor allem da der Leser sofort ins Geschehen und somit mitten ins kalte Wasser geworfen wird, doch das Glossar mit Worterklärungen am Ende des Buchs hat die Sache ein wenig erleichtert.Trotzdem war ich von der ersten Seite an gefesselt. Das ist zu großen Teilen auch Paige zuzuschreiben. Obwohl sie sehr stolz ist und dieser Stolz ihr auch manchmal im Weg steht, hat sie eine unglaublich starke Persönlichkeit. Sie lässt sich nicht unterkriegen, ist zielstrebig, schlau und insgesamt perfekt geeignet für die Aufgaben einer Anführerin. Neben Paige spielt vor allem der Wächter eine zentrale Rolle. Auch wenn er auf dem ersten Blick hart und kalt wirkt, steckt viel mehr hinter seiner Maske. Seine Beweggründe bleiben den Großteil der Geschichte unbekannt, so dass ich nie wusste, wie ich ihn einschätzen soll oder wie er als nächstes handelt, was ihn auch so spannend gemacht hat. Insgesamt ist er eine sehr ruhige und in sich gekehrte Person und anders als die anderen Rephaim behandelt er seinen Schützling - Paige - nicht grausam, was es ihr manchmal schwer macht, ihren Hass auf ihn aufrecht zu erhalten. 
Die Thematik des Buches ist wahrscheinlich der größte Pluspunkt. Sie sticht heraus in dem Dschungel der immer wieder kehrenden ähnlichen Fantasygeschichten. Die Idee ist außergewöhnlich und toll umgesetzt worden. Ich freue mich schon in Band 2 mehr über Paige zu lesen und zu erfahren, wie die Geschichte weitergeführt wird.
 

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