Rezension

Eisige Morde

Das Auge von Sindsche - Leslie L. Lawrence

Das Auge von Sindsche
von Leslie L. Lawrence

Bewertet mit 4 Sternen

Leslie L. Lawrence, britischer Staatsbürger ungarischer Herkunft und Professor für Käferkunde, befindet sich auf einem weiteren Abenteuer. Zusammen mit anderen Wissenschaftler ist er auf dem Weg in den Himalaja. Er führt eine Expedition an, deren Sinn und Zweck sich ihm noch nicht offenbart hat, da einerseits der Ausrichter der Expedition, Mr. Thompson, sich noch nicht hat blicken lassen und andererseits so viel Geld geboten wurde, dass die meisten nicht intensiver nachfragten. Doch hier im Hochgebirge, wo die frostigen Stürme toben und nur die Yaks die Ruhe behalten, hat sich jemand an ihre Fersen geheftet, der sie alle tot sehen will. Ist es das, was der Expedition vor ihnen passiert ist? Und was geht in dem abgelegenen Kloster vor sich, das sie mit Müh und Not erreichen? 

Wie üblich bei Lawrence ist auch diese Geschichte eine wilde Mischung aus Mord, Intrigen, Lokalkolorit aus dem Himalaja und ein bisschen Einführung in asiatische Gepflogenheiten. Der Protagonist ist jemand, den man größtenteils mögen kann; wie auch Indiana Jones ist er einesteils bewandert in der Geschichte der Länder, in denen er sich aufhält - in seinem Fall ist es eher der asiatische Kontinent als solcher - andererseits auch fähig, sich körperlich zur Wehr zu setzen. Auch hier tappt man eigentlich bis zum Schluss im Dunkeln, wer warum hinter allem steckt. Ein bisschen rätsele ich ja immer, in welcher Zeit das immer spielen soll: Lawrence hat im WWII gedient, aber andererseits zücken die hier schon kleine, moderne Kassettenrekorder. Oder ist das ein Übersetzungsfehler und sollte eigentlich Tonband und Tonbandgerät heißen? Oder ist Leslie schon mindestens siebzig, aber fit genug für seine Abenteuer? Wie auch immer, selbst jetzt, bei einem Reread nach Jahren hat es wieder Spaß gemacht, in das eisige Abenteuer einzutauchen.