Rezension

Eisiges Island

Seelen im Eis - Yrsa Sigurdardóttir

Seelen im Eis
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 3.5 Sternen

 

Vor kurzem erst ist Odinns Ex-Frau bei einem Sturz aus dem Fenster ums Leben gekommen. Ein tragischer Unfall befindet die Polizei. Um sich gut um seine 11jährige Tochter kümmern zu können, nimmt Odinn eine andere Tätigkeit auf. In der Behörde ist die Tätigkeit zwar etwas öde, aber regelmäßig. Als eine Kollegin plötzlich stirbt, übernimmt Odinn ihre letzte Untersuchung, die sie nicht mehr abschließen konnte. Dabei geht es um die Vorgänge vor fast 40 Jahren in einer Art christlicher Besserungsanstalt für Jungen. Damals kamen zwei Jugendliche auf ungewöhnliche Weise ums Leben. Auch damals wurde die Sache als Unfall deklariert.

 

Odinn ahnt nicht, welch unheilvolle Entwicklung er in Gang setzt. Nach dem Tod seiner Frau, sind er und seine Tochter noch lange nicht fertig mit der Trauer. Fast scheint der Geist Laras sie zu verfolgen. Beide schlafen schlecht und haben Albträume. Die Untersuchung verschlimmert die Sache beinahe noch, denn in der Unterlagen seiner Kollegin findet Odinn mehr Ungereimtheiten als vermutet.

 

Voller düsterer Spannung liest sich dieser Roman wie ein Suspense-Thriller. Die Dunkelheit des nordischen Winters färbt die Bilder der Vorstellung schwarz-weiß. Dazu passend die niedergedrückte Stimmung Odinns und seiner Tochter. Auch wenn man vielleicht früh ahnt durch den Prolog noch bestärkt, welche Richtung ein Teil des Unheils nehmen wird, so ist man über andere Wendungen doch überrascht und bestürzt über die kleinbürgerliche Enge, die zu Ereignissen führt, die sich niemand jemals wünschen kann. Ein grausam packendes Buch, mit dem die Autorin ihre Leser nicht schont.