Rezension

Eiskalt

Das Eis - Laline Paull

Das Eis
von Laline Paull

Bewertet mit 3 Sternen

Tom und Sean sind Freunde, die es mit Hilfe einflussreicher Geldgeber schaffen, in der Arktis eine Art Luxusressort zu betreiben. Doch eine einstürzende Eishöhle kostet einen von ihnen das Leben und bringt den anderen in Erklärungsnot.

Wie Maja Lunde hat auch Laline Paull ihren zweiten Umweltroman nach den Bienen dem Eis gewidmet und den Blick der Leser auf den oft zu sorglosen Umgang der Menschen mit dieser Welt gerichtet. Bei Paull geschieht das noch expliziter, indem sie Experten zu Wort kommen lässt, die die Misere beschreiben: "Beschleunigte Erderwärmung, steigende Meeresspiegel, zunehmende Störung der globalen Wettermuster - wie kann das eine gute Sache sein?".

Zwischen den Kapiteln lesen wir aus den Tagebüchern und Berichten unterschiedlicher Polarforscher aus vergangenen Zeiten mitunter Amüsantes, wie: "Ich leerte meinen Darm, und es gelang mir, aus den Exkrementen ein Werkzeug zu formen, das einem Meißel ähnelte. Danach ließ ich es gefrieren."

Das Buch hat durch die unterschiedlichen Aspekte viel Potenzial. Da gibt es Abenteuer, Zwischenmenschliches und unlautere Machenschaften. Leider kam für mich keine rechte Spannung auf, vielleicht weil große Teile des Romans eine Gerichtsberichterstattung zum Aufdecken der Todesursache des Gefährten waren, vielleicht weil mir die Personen nicht nahbar genug waren. Für die letzten Seiten lohnt es sich aber, bis zum Ende durchzuhalten.