Rezension

Eiskalter Skandinavien-Krimi

Kalt und still -

Kalt und still
von Viveca Sten

Bewertet mit 5 Sternen

„Kalt und still“ ist der erste Band einer Krimireihe um Polizistin Hanna Ahlander von Autorin Viveca Sten. Das Cover ist schön winterlich und passt für mich gut zu einem Schweden-Krimi und der winterlichen Kulisse des Buches. Cover und Klappentext machen jetzt in der dunkleren Jahreszeit richtig Lust zum Eintauchen in diesen winterlichen Krimi, der von Beginn an sehr spannend ist. Ein schöner Auftakt für die neue Reihe.

 

Zum Inhalt: als Hannas Leben in Stockholm von einem Moment zum anderen zerbricht, flüchtet sie sich nach Are ins Haus ihrer Schwester, um ihre Wunden zu lecken. Doch auch dort kommt sie nicht zur Ruhe, denn kurz nach ihrer Ankunft wird ein 18-jähriges Mädchen vermisst. Hanna beschließt den Suchtrupp zu unterstützen. Als eine Leiche auftaucht, versucht Hanna die örtliche zu unterstützen und sieht darin auch eine Chance für sich selbst.

 

Ich fand es gut, dass man Polizistin Hanna Ahlander schonmal ein bisschen kennenlernt, bevor der eigentliche Fall beginnt. Denn ab dem Moment, wo die Handlung nach Are verlegt wird, tauchen wahnsinnig viele Nebencharaktere in schneller Abfolge auf, sodass es anfangs ein bisschen unübersichtlich ist. Die Erzählperspektive im Buch wechselt sehr häufig, wobei die von Amanda nach ihrem Verschwinden auch optisch vom Rest abgesetzt wird.

 

Hanna scheint eine gute, korrekte Polizistin zu sein, auch wenn das ihr bei ihrem vorherigen Job den Kopf gekostet hat. Man merkt, dass sie verbissen an dem Fall arbeitet und sich auch privat nicht scheut, wenn sie Unrecht wittert. Ich hatte anfangs zwar Schwierigkeiten so richtig mit ihr warm zu werden, habe sie aber im verlauf der Geschichte als fähige Polizistin schätzen gelernt.

 

Ich finde das Buch ist toll geschrieben, es kommt schnell Stimmung auf und der Spannungsbogen wird durch kleine Geheimnisse und Enthüllungen, die den Fall tangieren und das Licht der Ermittlungen auf den Umkreis von Amanda und ihrer Familie lenken, konstant hochgehalten. Das Buch ist kein blutiger Thriller, sondern ein ruhiger, logisch konstruierter Kriminalroman, bei dem alle Ermittlungsfäden am Ende zusammenlaufen und der Fall durch gute, alte Polizeiarbeit aufgeklärt wird.

Ein solider Auftakt der neuen Krimireihe, der Lust auf mehr macht.