Rezension

Eisleichen an der Nordsee

Eisige Flut - Nina Ohlandt

Eisige Flut
von Nina Ohlandt

Bewertet mit 5 Sternen

Bei "Eisige Flut" handelt es sich um den 5. Fall, bei dem Hauptkommissar Benthien ermittelt.

Der Autorin Nina Ohlandt ist ein sehr gut durchdachter, plausibler, Gänsehaut erzeugender und spannender Krimi gelungen.

John Benthien wird an einem bitterkalten Februarmorgen zu einem Tatort gerufen. Als er an dem einsamen Haus in der Marsch ankommt, traut er seinen Augen nicht.
Die Tochter der Hausbesitzer steht von Kopf bis Fuß eingefroren vor der Haustüre ihrer Eltern. Diese hatten ihre Tochter schon seit Wochen vermisst. 
Wer kommt auf so eine grausame Idee?
Als noch zwei weitere Eisleichen auftauchen, kommt Benthien langsam dem Täter auf die Spur und muss leider feststellen, dass es eine Verbindung zu seiner Vergangenheit gibt.

Das Cover finde ich sehr schön. Es vermittelt die düstere kalte Stimmung des Februarmorgens als die erste Leiche gefunden wird. 
Titel und Name der Autorin sind sehr gut lesbar. Was mich als Nordsee Fan sehr anspricht ist, dass erwähnt wird , dass es sich um einen Nordsee-Krimi handelt. Dies ist ein Anreiz für mich, dieses Buch zu kaufen.

Für mich war "Eisige Flut" der erste Roman aus der Benthien Reihe, den ich gelesen habe. Auch ohne Vorkenntnisse der 4 Vorgänger Bücher kann man dem Privatleben der Ermittler folgen, da wichtige Ereignisse nochmals erwähnt werden.

Der Schreibstil ist sehr gut. Der Spannungsbogen fängt schon auf den ersten Seiten an , als die erste Leiche gefunden wird und endet auf der letzten Seite, als der Mörder gefasst wird.
Durch geschickte Wendungen bei den Ermittlungen, bin ich bis zum Schluß nicht auf den Täter gekommen.

Ebenfalls zur Spannung trägt, die abwechselnd erzählte Geschichte bei. Benthien und seine Kollegen ermitteln und zwischendurch werden in kursiver Schrift Briefe abgedruckt, die an die Tochter des Verfassers gerichtet sind. Während dem Lesen dieser Briefe, kann man richtig mitfühlen, wie es dem Verfasser in seiner Vergangenheit ergangen ist.

Die Charaktere sind mir sehr sympathisch und werden sehr gut und ausführlich beschrieben. 
Die Probleme der Ermittler kommen sehr glaubhaft herüber, wie z.B. Probleme mit der Freundin, geschieden und Probleme mit dem Kollegen.

Sehr gut hat mir die Personenliste gefallen. Diese erleichtert das Lesen, da ich mich ganz auf die Geschichte konzentrieren konnte und nicht ständig zurückblättern musste um nochmal nachzuschauen wer war nochmal..

Die Ermittlungen werden sehr gut und ausführlich beschrieben. Jeder Ermittlungszug ist plausibel und man ist neugierig darauf, was bekommen die Ermittler als nächstes heraus, wer wird ermordet.

Ein paar private Dinge aus den Leben der Ermittler erfährt man. Schließlich gibt es zwischen Benthien und dem Mörder eine Verbindung. Diese Episoden stören den Spannungsbogen nicht, da die Autorin sich mehr auf den Fall und die Ermittlungen konzentriert hat, als auf das Privatleben.

Die Landschaft, die Leichen werden sehr bildlich beschrieben , sodass man sich alles sehr gut vorstellen kann.

Ein sehr gut durchdachter Krimi, den man nicht mehr aus der Hand legen kann und sehr überrascht wird, wer der Täter ist.