Rezension

Elchscheisse

Elchscheiße - Lars Simon

Elchscheiße
von Lars Simon

Bewertet mit 5 Sternen

Rückentext:
"Leben? In Gödseltorp, diesem Drecknest? Da willst du nicht tot überm Zaun hängen!" Mein Vater kam gerne gleich zur Sache. Ich auch. Also beschloss ich, das Erbe von Tante Lillemor anzunehmen: Ein Gehöft in Mittelschweden mit knapp vierzig Hektar Nutzwald. Und hatte mir mein Therapeut nicht dazu geraten, wieder mehr der Ur-Mann zu sein, der ich einmal gewesen war? Steinaxt statt iPhone? Gödseltorp, ich komme!

Hier handelt es sich um einen Debütroman von Lars Simon, dem hoffendlich noch viele folgen werde, denn das Lesen war ein grosses Vergnügen. Der Roman erzählt die Geschichte von Thorsten, der sich auf den Weg macht, sein Erbe in Schweden an zu treten, dabei jedoch von einer Katastrophe in die nächste schliddert.

Es beginnt damit, das er von seiner langjährigen Freundin verlassen wird, da sie mit seinem Wunsch Schriftsteller zu werden nicht umgehen kann und sich darum mit Thorstens Freund und Therapeut aus dem Staub macht. Doch davon wird er nur noch mehr bekräftigt, seinem Plan endlich Taten folgen zu lassen. Er kauft ein schwedentaugliches Auto, wird dabei noch gehörig betrogen, denn sein " Lasse ", wie der VW-Bus liebevoll von ihm getauft wird , hat die eine oder andere Macke, wie beispielsweise eine klemmende Fahrertür usw. Auch allen Warnungen seines Vaters zum Trotz  macht er sich auf den Weg und schon kurze Zeit später wird der trottelige Dauerstudent Reiner sein Wegbegleiter. Mit ihm wird die Fahrt nicht nur geselliger sondern auch turbulenter, denn er stellt sich als Liebhaber und Konsument bewusstseinserwiternder Substanzen heraus, was die eine oder andere brenzlige Situation beschert.

Entgegen aller Erwartungen kommen beide wohlbehalten in Schweden an, doch von Harmonie ist es weit gefehlt. Die Dorfbewohner machen ihm das Leben schwer und haben nur das eine Ziel, ihn loszuwerden. Dabei ist ihnen jedes Mittel Recht, von aufgesprühten Beschimpfungen an " Lasse `s" Lackierung über Elchscheisse in Throstens Gummistiefeln. Und der eigensinnige und gewaltbereite Dauerbewohner seines Hofes Björn ist ihm auch keine Hilfe.

Im Laufe des Romans kommt man nicht umhin Teil von Thorstens Midlife Crises zu werden und sich darüber köstlich zu amüsieren. Der Autor schafft es die Geschichte mit soviel Humor zu erzählen und mit jeder Seite wächst die Spannung, welche Abenteuer Thorsten noch meistern muss und ob es gelingt Ruhe und Frieden in Schweden zu finden. Eine wirklich unterhalsame und gelungene Geschichte, die kurzweilige und heitere Lesestunden garantiert.

Sehr empfehlenswert