Rezension

Eleanor & Park (Rainbow Rowell)

Eleanor & Park
von Rainbow Rowell

Eleanor & Park (Rainbow Rowell)

368 Seiten

Carl Hanser Verlag

Klappentext

Sie sind beide Außenseiter, aber grundverschieden: Die pummelige Eleanor und der gut aussehende, aber zurückhaltende Park. Als er ihr im Schulbus den Platz neben sich frei macht, halten sie wenig voneinander. Park liest demonstrativ und Eleanor ist froh, ignoriert zu werden. In der Schule ist sie das Opfer übler Mobbing-Attacken und zu Hause hat sie mit vier Geschwistern und einem tyrannischen Stiefvater nur Ärger. Doch als sie beginnt, Parks Comics mitzulesen, entwickelt sich ein Dialog zwischen den beiden. Zögerlich tauschen sie Kassetten, Meinungen und Vorlieben aus. Dass sie sich ineinander verlieben, scheint unmöglich. Doch ihre Annäherung gehört zum Intensivsten, was man über die erste Liebe lesen kann.

Meine Meinung

Man sieht es überall. Es wird von jedem geliebt. Na ja… Vielleicht nicht ganz. Im Urlaub war ich im Buchladen und wollte es. Ich musste es mir kaufen. Und ich tat es.

Eleanor & Park. Zwei Außenseiter. Zwei Liebende. An sich etwas richtig schönes, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass ich mit den beiden nicht warm wurde. Ich fand, dass Eleanor eine richtige Zicke war. Klar, ihre Familienverhältnisse sind krass, aber dass man sich deswegen so verkorksen lassen kann? Für mich eher unwahrscheinlich. Park fand ich an manchen Stellen etwas merkwürdig, aber er hat sich stets um Eleanor bemüht. Aber wofür? 90% seiner Bemühungen quittierte sie eher kalt. Park öffnete sich ihr, während sie das Geheimnis schlechthin ist. Trotz allem war es schön, zu lesen, wie sie ihre gemeinsamen Interessen auslebten: Musik und Comics. Zwar beides nicht mein Interessengebiet, was Themen/Genre angeht, aber es hat mir gefallen, wie etwas so einfaches zwei Menschen verbinden kann.

Im Übergang noch zu den weiteren Personen. Im Hauptaugenmerk liegen Tina und Steve. Die beiden führen die Mobbingtruppe gegen Eleanor an. Ein Ding, dass ich absolut nicht verstehen kann. Nur, weil jemand anders aussieht und nicht so dürr ist wie ein Spargel, wird man gleich dafür gemobbt; kriegt man gleich die schlimmsten Bezeichnungen an den Kopf geworfen? Am schlimmsten fand ich Eleanors Eltern. Ihre Mum hat sich ihrem Stiefvater vollkommen unterworfen – was bitte ist das für ein Bild? Und ihr Stiefvater hat Dinge gebracht, die mir die Kinnlade runterfallen ließen.

Ich fand es am Anfang schwer, in die Geschichte zu finden. Dort wurden die Familienverhältnisse beschrieben, bei denen ich vorerst überhaupt nicht durchblickte. Im Nachhinein hat sich aber alles in Klarheit verwandelt.

Ich finde es krass, zu sehen, wie recht Rainbow Rowell hat. Sie stellt tatsächlich die Gesellschaft dar. Zwar spielt der Zeitstang in den Achtzigern, aber das beweist noch mehr, dass wir schleunigst etwas ändern sollten. Ein Mensch ist ein Mensch, egal ob dick oder dünn. Schwarzhaarig oder rothaarig. Asiate, Engländer oder Amerikaner. Wir sind doch alle gleich und das sollte jeder verstehen. Man sollte sich nicht groß aufspielen, nur um größer zu wirken. Warum muss man Angst vor jemandem haben, wenn man doch sein Freund sein kann?

Es gab ein paar Wendungen in diesem Buch, die mich stutzig machten oder mich völlig aus der Fassung brachten.

Mit Rainbow Rowells Schreibstil kam ich in diesem Buch überhaupt nicht klar. Mir waren manche Zeitsprünge unklar und ich kam einfach nicht richtig in ihren Erzählstrang rein. Klischees nerven, wenn sie in großen Mengen auftauchen. Hier war nur eines und das ging vollkommen in Ordnung (Neue haben es an der Schule nicht leicht). Ich weiß noch nicht, was ich vom Ende halten soll. Es hat mich aufgeregt, aber dann wieder ein wenig berührt. Ingesamt bekommt Eleanor & Park von mir gute 3,5 Sterne. Ich bereue den Kauf keineswegs.