Rezension

Elesztrah ist immer eine Reise wert

Elesztrah (Band 4): Dunst und Schimmer - Fanny Bechert

Elesztrah (Band 4): Dunst und Schimmer
von Fanny Bechert

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Nach wie vor verstecken sich Sedan und Fayori beim Clan der „Avium Circulo“. Dort soll die junge Elfe lernen ihre Gabe zu beherrschen, um Lysanna aus den Fängen der dunklen Fürstin zu befreien. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, spukt ihr doch Sedan ständig im Kopf herum und stört ihre Konzentration.

Der Seelenlose kümmert sich in der Zwischenzeit darum, dass die Spatzen zu Krähen ausgebildet werden, denn längst hat Lawinia erfahren, dass die Vögel Fayori in ihrem Nest verstecken und sie setzt alles daran, die junge Elfe in ihre Finger zu bekommen. Das heißt, für den Clan gibt es nur zwei Optionen: Kampf oder Fluch. Doch wie jeder Krieg wird auch dieser seine Opfer fordern … .

 

Meine Meinung:

Nachdem ich von den ersten drei Bänden der Elesztrah-Reihe absolut begeistert war, freute ich mich wirklich sehr auf diese Fortsetzung und war mehr als gespannt auf den Kampf zwischen Fayori und Lawinia.

Band 3 endete ja mit einem wirklich fiesen Cliffhanger und ich war sehr erleichtert, als ich mit dem Lesen von Band 4 begann und dieser nahtlos an seinen Vorgänger anschloss und ich endlich erfuhr, was mit Loran und Sedan passierte.

Damit war aber dann auch erst einmal die Luft raus für mich, denn während ich darauf wartete, dass der Clan gegen die dunkle Fürstin in den Kampf ziehen würde, passierte in meinen Augen erst einmal sehr wenig. Fayori scheint keinerlei Fortschritte bei der Beherrschung ihrer Gabe zu machen, stattdessen dreht sich das meiste Geschehen um die Beziehung zwischen ihr und Sedan. Habe ich im Vorgängerband noch sehr mit den beiden mitgefiebert, ging es mir in diesem Buch doch etwas zu Lasten der Spannung. Natürlich interessierte mich, ob die beiden endlich zu ihren Gefühlen stehen würden, aber ich bin allgemein kein Fan von (unnötigen) Beziehungsdramen.

Sehr gefreut habe ich mich dagegen über ein Wiedersehen mit all den interessanten Charakteren, die man in Band 3 schon kennenlernen durfte. Da sind die Zwillinge Jill und Jizza, der blinde Vorcus, Reaver, Mitzum oder auch Rawena und Kenric. In dieser Geschichte gibt es so viele Figuren, die mir wirklich sehr gut gefallen haben. Schön ist dabei auch, dass nicht jeder Nebendarsteller eindeutig eingeordnet werden kann. Es gibt oft nicht einfach nur gut und böse, sondern auch viele Abstufungen dazwischen. Das sorgt für die ein oder andere Überraschung, die manch einen Leser vielleicht völlig unvorbereitet trifft.  

Insgesamt war ich sehr gespannt, wie die Story an sich weitergehen, wie die Begebenheiten zusammenhängen würden. Hier bemüht sich die Autorin Fanny Bechert sehr, dem Leser die Fragen, die sich bis zum vierten Band angesammelt haben, zu beantworten. Vieles ergibt plötzlich mehr Sinn, man versteht die großen Zusammenhänge und freut sich darauf, wie die Geschichte am Ende aufgelöst werden würde. Allerdings ist von Anfang an klar, dass man auf die Gesamtauflösung noch warten muss, da dieser vierte Band ja noch nicht der letzte der Reihe ist. Trotzdem hatte ich gehofft, dass Fayori im Kampf gegen Lawinia weiterkommen würde, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, wir wären da insgesamt eher auf der Stelle getreten. Irgendwie vermisste ich den großen Showdown. Mir persönlich war der Kampf zu ruhig, der Wow-Effekt hat mir gefehlt. Nachdem im letzten Band alles auf die Begegnung zwischen Fayori und Lawinia hingearbeitet hat, hatte ich einfach mit einer größeren Konfrontation gerechnet.

Das heißt nicht, dass das Buch schlecht ist, im Gegenteil. Insgesamt bewegt sich die Geschichte nämlich schon weiter, vor allem was Fayoris Entwicklung und die Beziehungen zwischen den einzelnen Charaktere betreffen, aber eben an anderen Stellen, als ich gedacht habe. Hat man sich erst einmal darauf eingestellt, kann man auch diesen Band wirklich genießen. Er ist ebenso bildgewaltig und flüssig zu lesen und die Charaktere sind so einzigartig, dass man einfach mit ihnen mitfiebert.

 

Fazit:

Insgesamt ist dieser vierte Band „Elesztrah – Dunst und Schimmer“ meiner Meinung nach etwas schwächer als seine Vorgänger. Ich hatte einfach erwartet, dass es einen fulminanten Showdown im Kampf gegen Lawinia geben würde, dagegen liegt das Hauptaugenmerk in diesem Band ganz klar auf der Entwicklung der Charaktere und der Beziehung zwischen Fayori und Sedan. Trotzdem kann ich einfach nicht genug von Elesztrah und deren Bewohnern bekommen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.