Rezension

Elfen – gibt es nicht, oder?

Silfur - Die Nacht der silbernen Augen
von Nina Blazon

Bewertet mit 4 Sternen

Jan Siebert muss für seine Firma beruflich nach Island. Da seine Frau Heike und die Söhne Fabio und Tom gerade Ferien haben, liegt es auf der Hand, dass sie die Sommerferien gemeinsam auf Island verbringen.

Mutter Heike möchte die Zeit nutzen, um sich mal wieder ausgiebig der Malerei zu widmen und hofft, dass sich Tom (10) und Fabio (13) mit Elin, der Tochter ihrer Vermieterin, anfreunden. Elin scheint von dieser Sache jedoch nicht sehr angetan zu sein und verhält sich den Jungs gegenüber ein wenig sonderbar. Fabio kann sich für Elin überhaupt nicht begeistern und als sie ihn dann auch noch „Dvergur“ (Zwerg) nennt, ist es mit seiner Sympathie für Elin ganz vorbei. Sein Bruder Tom jedoch ist von Elin begeistert. Endlich hat er jemanden, mit dem er auf Bäume klettern und toben kann.

Während Tom und Elin die Nachbarschaft unsicher machen, beschäftigt sich Fabio mit der isländischen Mythologie. Ist an den Geschichten die sich um Elfen ranken tatsächlich etwas dran oder handelt es sich ausnahmslos um Fabelwesen? Im Nachbarsjungen Hansen findet Fabio einen Bruder im Geiste. Er erzählt ihm von Elfen, Wechselbälgern und Wiedergängern. Aber das gibt es doch nicht wirklich, oder?

Als Fabio einen Jungen mit einem Wolfskopf sehen kann, den außer ihm scheinbar niemand sieht, verdichtet sich sein Verdacht. Er begibt sich auf „Elfenjagd“. Mit seinen Nachforschungen auf eigene Faust bringt er sich jedoch sehr schnell in Gefahr.

„Silfur“ ist das 2 Buch aus der Feder von Nina Blazon. welches ich lese. Es handelt sich bei „Silfur“ um ein Kinderbuch, bei dem die Altersempfehlung „Ab 10 Jahre“ lautet. Der Schreibstil ist entsprechend einfach gehalten und aus dem Dialog „sagte Mutti“ oder „sagte Vati“ geht hervor, dass es ein Buch für jüngere Kinder ist. Ich brauchte eine Weile, bis ich mich auf diese Tatsache eingestellt hatte, dann las sich das Buch jedoch wunderbar flüssig und einfach von der Hand.

Das Buch ist in einzelne Kapitel unterteilt, deren Überschriften z. B. „Kabumm!“, „Katzenschleichen“ oder „Aschköpfe“ heißen und jede Überschrift wiederum wird von einer liebevollen kleinen Ilustration begleitet.

Die Kinder könnten unterschiedlicher nicht sein. Fabio ist eher introvertiert und Tom ist der extrovertierte Typ. Da Fabio mit seinen 13 Jahren etwas zu klein geraten ist, wird er immer für den Zwilling von Tom gehalten, der 3 Jahre jünger ist – und so kämpft Fabio auch immer ein wenig mit seinem mangelnden Selbstbewusstsein. Tom denkt oft nicht nach, bevor er handelt und hat in Elin eine Seelenverwandte gefunden. Auch Elin ist spontan, impulsiv und vor allen Dingen frech.

Fabio, Tom und Elin müssen im Buch einige Abenteuer bestehen, die ihre neu entstandene Freundschaft auf die Probe stellen, aber auch die Geschwisterliebe wird einer harten Prüfung unterzogen.

Wenn man sich darüber im Klaren ist, dass man hier ein Kinderbuch liest und das auch genießen kann, findet man eine wahrhaft magische Geschichte.