Rezension

Elijah

Schattenwandler: Elijah - Jacquelyn Frank

Schattenwandler: Elijah
von Jacquelyn Frank

Bewertet mit 4 Sternen

"Elijah" umfasst 399 Seiten und gliedert sich dabei in einen Prolog und 20 Kapitel. Diese sind wiederum in einige Abschnitte untergliedert und tragen als Überschrift keinen besonderen Titel, sondern lediglich ihre jeweilige Kapitelnummer.

Das Buch ist aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben, so dass der Leser einen umfassenden Eindruck von den Geschehnissen bekommt.

Der Prolog stellt dem Leser die verschiedenen Gattungen der Schattenwandler vor und gibt so einen kleinen Rückblick auf die Geschehnisse von Band 1 und Band 2. Diese Rückblicke finden sich auch immer wieder im Buch. Nichtsdestotrotz ist es ratsam, die Reihe in der vorgegebenen Reihenfolge zu lesen, da man die Charaktere so am besten kennenlernt und kleine Andeutungen besser versteht.

Zudem gibt der Prolog einen Einblick in zwei Schriften des Dämonenvolkes, die Vorschriften enthalten, nach denen die Dämonen zu leben haben. Diese Gesetze sollen im weiteren Verlauf des Buches immer wieder erwähnt werden und auch eine entscheidende Rolle für das Verhalten der Charaktere spielen.

Kapitel Eins beginnt schließlich damit, dass Elijah nach einem Angriff schwer verletzt wurde. Schließlich nimmt die im Klappentext beschriebene Handlung ihren Lauf. Dazu möchte ich aber nicht mehr verraten.

Seit dem zweiten Band sind übrigens knapp sechs Monate vergangen und Samhain steht kurz bevor. Zudem ist der Handlungsort des dritten Bandes nicht mehr auf das Haus des Dämonenkönigs Noah beschränkt, sondern auch das Heim der Lykanthropin Siena wird erkundet.

Mein Eindruck zum Buch:
* * * * * * * * * * * * * *
Den Einstieg in das Buch fand ich recht mühsam. Hier wird beschrieben, wie Elijah schwer verletzt darüber nachdenkt, wie er in eine solche Situation geraten konnte und danach wird die Pflege durch Siena sehr ausführlich dargestellt. Teilweise fand ich diese Szenen einfach zu lang.

Aber nach knapp 40 Seiten wird es wie gewohnt fesselnd und kurzweilig. Die Handlung wird schnell vorangetrieben und das Schicksal der Charaktere nimmt mich völlig gefangen.

Gut gefallen hat mir, dass sich der Handlungsort im Vergleich zu Band 1 und Band 2 ausgeweitet hat. Die Geschichte spielt nun nicht mehr lediglich im Haus von Noah, sondern auch im Reich der Lykanthropenkönigin Siena. So wird auch dieses Volk genauer beleuchtet.

Toll fand ich in diesem Zusammenhang, dass Siena in diesem Band eine so große Rolle spielt. Sie ist mir schon in Band 2 positiv aufgefallen und ich war sehr gespannt darauf, sie näher kennen zu lernen. Siena ist eine Gestaltwandlerin und kann sich in Gefahrensituationen in eine Berglöwin verwandeln. Die Szenen, in denen dies passiert, fand ich sehr spannend. Der Autorin gelingt es sehr gut, das Verhalten einer Löwin in angespannten Situationen darzustellen. Alles wirkte sehr authentisch und nachvollziehbar.

Sehr stark aufgefallen ist mir an diesem Band, dass er sehr viel ernster als Band 1 und Band 2 ist. Sicher finden sich auch hier einige Stellen, die mich schmunzeln ließen, aber diese sind nur sehr spärlich gesät und es überwiegt doch der ernstere Tonfall.

Das ist damit zu erklären, dass zum Einen die Handlung natürlich immer ernster wird, zum Anderen aber auch die Hauptcharaktere des dritten Bandes nicht mit Bella und Jacob, den Protagonisten des ersten Bandes, zu vergleichen sind. Elijah und Siena sind von Natur aus eher ernst und ihre Gemütsstimmung ist nicht gerade als heiter zu bezeichnen.

Natürlich fehlen auch im dritten Band die gefühlvollen und erotischen Szenen nicht. Hier zeigt die Autorin, dass sie es versteht, Leidenschaft und Romantik zu übermitteln, ohne dabei ins Niveaulose abzusinken.

Der Stil der Autorin ist insgesamt sehr gefühlvoll und warm, kann bei Kampfszenen aber auch sehr sachlich und nüchtern sein. Die Charaktere sind alle sehr ausführlich und lebendig gezeichnet und es hat mir großen Spaß gemacht, sie durch das Buch hindurch zu begleiten.

Negativ bemerkbar macht sich, dass der Klappentext zu viel von der Handlung verrät. So ist die Szene des Prologs, in der Elijah schwer verwundet wurde, dadurch weniger spannend, dass der Leser weiß, dass er gerettet und gesund gepflegt wird. Wüsste man dies beim Lesen des Prologs nicht, könnte man besser mit dem Schicksal Elijahs mitfiebern.

Zudem hat mich etwas gestört, dass das Buch zu viele Dialoge enthält, in denen Probleme hin und her gewälzt werden, für die es später eine einfach Lösung gibt. Dadurch zieht sich die Handlung etwas in die Länge. Aber dies ist mir nur in der ersten Hälfte des Buches aufgefallen, später wird es besser.

Nun freue ich mich schon sehr auf den vierten Band der Reihe.

Mein Fazit:
* * * * * * *
Ich bewerte "Elijah" insgesamt mit vier von fünf Sternen. Einen Stern ziehe ich für die stellenweise vorkommenden Längen ab, aber ansonsten habe ich an dem dritten Band der Schattenwandler-Reihe nichts zu kritisieren.