Rezension

Elkeles bleibt für mich definitiv kein One-Night-Stand

Herz verspielt - Simone Elkeles

Herz verspielt
von Simone Elkeles

Bewertet mit 4 Sternen

Bis vor kurzem war ich wirklich noch Elkeles-Jungfrau .... dass es das in der heutigen Zeit überhaupt noch gibt .... "Herz verspielt" war mein erstes Buch der amerikanischen Autorin und was soll ich sagen .... ich wollte nur noch kurz ein, zwei Kapitel reinlesen, damit ich gut einschlafen kann und schwups, waren die ersten 120 Seiten gelesen und ich musste mich regelrecht zwingen, das Buch zur Seite zu legen.

Ich mag es sehr, wenn Geschichten aus den Perspektiven beider Protagonisten erzählt werden, da man dann einen viel besseren Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhält. So auch hier. Sehr gut gefallen hat mir, dass wir Derek und Ashtyn erst je in einem Kapitel alleine kennengelernt haben, so dass wir ihre Hinter- und Beweggründe kennenlernen.

Ashtyn ist eine ehrgeizige und  taffe Protagonistin, die sich als einziges Mädchen in einer Männersportart durchsetzen muss. Diese Grundlage fand ich äussert erfrischend.
Derek wird hier ganz klar als der Latino Bad Boy hingestellt und ja, er hat den einen oder anderen Streich verübt, doch als Leser erkennt man sofort, dass er das Herz auf dem rechten Fleck hat.
Die beide sind sich eigentlich sofort bewusst, dass sie Gefühle für den anderen entwickelt haben, wollen sich diese jedoch nicht eingestehen. Und das liegt nicht nur daran, dass Ashtyn schon einen Freund hat sondern eher an ihren persönlichen Problemen, denn wie bei den meisten Young Adult Romanen haben auch hier die Protagonisten  nicht ganze einfache Familienverhältnisse und zum Teil schwere Schicksalsschläge hinter sich.

Mir gefällt in "Herz verspielt" die Balance zwischen Humor und Tiefe. Das Buch spielt mit meinen Gefühlen und es kribbelte gehörig in den Fingern, wann die beiden ihre Bedenken über Bord werfen. Simone Elkeles hat einen richtigen Pageturner geschrieben, den ich kaum mehr aus der Hand legen konnte. 

Obwohl ich das Buch regelrecht verschlungen habe, muss ich den einen oder anderen Kritikpunkt anbringen. Die Entwicklung vor allem einer Person war für mich sehr fragwürdig und für meine Verhältnisse hat Simone Elkeles das eine oder andere Mal etwas zu tief in die Schmalz- und Klischeekiste gegriffen. Klar, ist es schön, welchen Lauf die Geschichte nimmt, doch ich muss ehrlich sagen, dass das Ende in der Hinsicht für mich recht unglaubwürdig war.

Der Schreibstil von Simone Elkeles ist sehr locker und jugendlich, so dass sich die Geschichte wie nichts weglesen lässt.
Die Autorin baut sehr viel auf Emotionen auf und schafft es, eine kribbelige Situation und prickelnde Liebesgeschichte zu entwerfen, so dass man als Leser einfach weiter lesen muss, 

Fazit:
Bis vor kurzem war ich wirklich noch Elkeles-Jungfrau, doch nach der Lektüre von "Herz verspielt" steht für mich definitiv fest, dass es nicht bei einem One-Night-Stand blieben wird.
Auch wenn ich den einen oder anderen Kritikpunkt habe, konnte mich die Autorin mit ihrer Mischung aus Humor und Tiefe ans Buch fesseln und ein Kribbeln im Bauch auslösen.