Rezension

Emotional aufwühlend und wichtig

Bald sind wir wieder zu Hause - Jessica Bab Bonde

Bald sind wir wieder zu Hause
von Jessica Bab Bonde

Bewertet mit 5 Sternen

Ein unbekümmertes, alltägliches Leben zu führen, wie viele von uns es in ihre Kindheit konnten, ist nicht für jeden eine Selbstverständlichkeit. Vielen Kinder, zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs, wurde diese Alltäglichkeit qualvoll entrissen. Zu vielen dieser Kinder gehörten vor allem Juden, nur wenige von ihnen konnten diese schreckliche Zeit überleben und von den Geschichten dieser starken Persönlichkeiten erzählt dieses Buch.

Das Buch beginnt mit einer Einführung, die uns einen besseren Einstieg in das schwierige Thema des Holocaust gibt, uns erklärt, wie wichtig es ist, füreinander einzustehen und nicht zu vergessen.
Nach dieser Einführung bekommen wir mehrere Kurzgeschichten über Kinder, die diese Zeit überlebt haben, geschildert.
Die einzelnen Geschichten sind aus der ich Perspektive geschildert worden und nutzen die Erzählweise einer Graphic Novel. Das heißt, dass uns die Geschichte in einer Mischung aus Bildern, Sprechblasen und Textboxen präsentiert wird.
Die Zeichnungen von Peter Bergting verbreiten die bedrückende Stimmung sehr gut und machen es dem Leser einfacher, sich in diese Zeit hineinzufühlen. Dabei fällt auf, dass die Farben bei der Koloration einen deutlichen Graustich aufweisen, aber besonders das trägt noch mehr zur Atmosphäre bei.
Nach jeder einzelnen, der 6 Geschichten, folgt noch eine kurze Zusammenfassung über das weitere Leben der jeweiligen Person.

Die Graphic Novel spricht vor allem ein jüngeres Publikum an und bietet sich dementsprechend auch wunderbar dafür an, das schwierige Thema an eine junge Generation heranzuführen. Aber auch wenn die Geschichten, einfach verständlich, aus der Sicht von Kindern geschildert wurden, würde ich das Buch immer nur gemeinsam mit dem jeweiligen Kind lesen. Immerhin handelt es hierbei um ein, verständlicherweise, emotional sehr aufwühlendes Thema. Dementsprechend würde es sich eventuell auch anbieten, die Geschichten nicht alle nacheinander, sondern einzeln mit dem Kind durchzugehen.
Manche der Zeichnungen sind, obwohl sie großartig sind, auch schwer zu verkraften. Dementsprechend sollte man sich als Elternteil definitiv das Buch zuerst selbst durchlesen, um zu sehen, wie viel man seinem Kind zumuten kann.

Gegen Ende des Buches findet man noch einen Zeitstrahl, der die Veränderungen und Regeln zu Zeiten des Nationalsozialismus festhält. Diese Informationen akkurat aufgeführt vorzufinden, fand ich besonders interessant.
Danach gibt es auch noch ein Glossar, in dem alle Worte und Bezeichnungen, die unbekannt sein könnten, beschrieben wurden. Die Beschreibung ist dabei wirklich sehr ausführlich und wurde gut zusammengefasst.

Fazit:
Das Buch vermittelt, wie wichtig es ist, zueinander zu stehen, wie schrecklich die damaligen Zeiten waren und wie wichtig es ist, diese nicht einfach zu vergessen.
Das Buch ist definitiv gut dafür geeignet, ein jüngeres Publikum an dieses schwierige Thema heranzuführen, jedoch auch für Erwachsene sehr lesenswert.