Rezension

emotional, berührend, nicht aus der Hand zu legen

Wie ein Stern in der Nacht - Kristin Hannah

Wie ein Stern in der Nacht
von Kristin Hannah

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser emotional berührende Roman setzt die in "Immer für dich da" begonnene Geschichte der ungleichen Freundinnen Tully und Katie fort, wobei die Vorgeschichte zum Verständnis des Buches zwar beiträgt, aber nicht unbedingt notwendig ist..
Nach dem Krebstod von Katie finden sich Tully, aber auch Katies Familie in ihrer Trauer gefangen. Gerade Tully hat den einzigen Meschen verloren, der ihr den Halt gab, den sie bei ihrer Mutter stets vergeblich suchte. Katies Familie, ihr Mann Johnny ,die 16 jährige Tochter Marah, die auch Tully Patentochter ist,, die Zwillingssöhne, Katies Eltern,alle sind in ihrer eigenen Trauer gefangen und können nicht auf die Bedürfnisse der anderen eingehen.
Einzig Margie, Katies Mutter, gelingt dies ansatzweise.Tully, die ihre erfolgreiche Karriere als Fernsehmoderatorin aufgab, um Katie in den letzten Monaten beizustehen,und nun vergeblich einen Neustart versucht, gibt sicht zumindest Mühe,das Katie gegebene Versprechen zu erfüllen, sich um Marah zu kümmern, die in ihrer Trauer versinkt und selbstzerstörerische Tendenzen entwickelt, doch sie scheitert.
Dies alles, die Geschehnisse nach Katies Tod, die verschiedenen Perspektiven der Trauernden werden nachträglich wiedergegeben, denn der Roman beginnt mit einem schweren Autounfall Tullys, der stark nach Selbstmordabsicht aussieht. Erst am Krankenbett der im Koma liegenden Tully finden die Familienangehörigen zueinander, vereint und aufgerüttelt in ihrer Angst um Tullys Leben.Sogar Dorothy, Tullys Mutter, findet zu ihrer Tochter, doch vielleicht zu spät. Tully gefangen zwischen Leben und Tod, hält Zwiesprache mit Katie und muss sich dann entscheiden , ob sie ins Leben zurückkehren will.Mich hat der Roman sehr berührt, die unterschiedlichenPerspektiven aus denen die tiefe Trauer um Katie geschildert wird und auch die Hilflosigkeit,besonders von Johnny, aus dem Gefängnis der eigenen Trauer auszubrechen und den anderen zu helfen, waren sehr eindrucksvoll beschrieben.Die intensive Schilderung der Gefühlswelt von Tully ,Johnny und Marah und zusätzlich auch noch die tragische Geschichte von Dorothy, die erklärt, warum sie ihrer Tochter nie nahe sein konnte, machen den Roman emotional sehr ergreifend. Ich konnte ihn kaum aus der Hand legen.