Rezension

Emotional herausfordernd

Marigolds Töchter -

Marigolds Töchter
von Julia Woolf

„Marigolds Töchter“ der Autorin  Santa Montefiore , die hier unter ihrem Pseudonym Julia Woolf schreibt, ist ein Buch, welches mich sehr berührt hat.
Eigentlich habe ich, aufgrund des kitschigen Covers einen reinen Liebesroman erwartet, letztendlich ist es jedoch eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt.
Marigold ist eine 66-jährige Frau und Mutter, und lebt mit ihrem Mann, einer erwachsenen Tochter und ihrer betagten Mutter in einem kleinen englischen Dorf.
Sie führt den örtlichen Lebensmittelladen, ist Mitglied in einem Frauenkreis, kümmert sich um ihre Familie und hat für jeden im Ort stets ein offenes Ohr.
Doch es passiert immer öfter, dass Marigold Dinge vergisst. Zuerst sind es Kleinigkeiten, die sie noch gut kaschieren kann, später wichtigere Sachen, bis zu Namen ihrer Nachbarn.
Marigold muss sich der Tatsache stellen, dass ihre Vergesslichkeit nicht mehr nur noch auf das Alter zurückzuführen ist, und dass sie auf eine ärztliche Versorgung und auf Hilfe ihrer Familie und Freunde angewiesen ist.
„Marigolds Töchter“ ist ein emotionaler Familienroman über den Zusammenhalt in einer Gemeinschaft. Das Hauptthema ist Demenz, der Umgang mit dieser Krankheit, und die Tatsache, dass sie unheilbar und unaufhaltsam ist. Ein sehr emotionales und schwieriges Thema, welches mich als Leser teilweise sehr verzweifeln lies.
Dennoch hinterlässt es auch positive Gefühle, die der Originaltitel „Here and Now“ (Hier und jetzt) gut ausdrückt. Das Fazit lautet, man muss ausweglose Situationen so annehmen wie sie sind, im hier und jetzt leben und mit dem heute zufrieden sein. Das ist eine schöne und unerwartete Moral, die ich aus dieser Geschichte für mich ziehen kann.