Rezension

Emotional, tiefgründig- einfach einzigartig...

Der Klang unserer Herzen - Emma Cooper

Der Klang unserer Herzen
von Emma Cooper

JEDER SOLLTE SEINE GROßE LIEBE FINDEN - UND EIN LIED IM HERZEN TRAGEN Melody King hat ein seltenes Leiden, seit sie sich vor Jahren am Kopf verletzt hat. Sie singt, wenn sie in Stress gerät. Sie singt in den unpassendsten Momenten - an der Supermarktkasse oder mitten in der Schulaufführung ihres Sohnes. Kein Arzt, kein Psychologe kann ihr helfen. Ihren beiden Kindern, Flynn und Rosie, ist das furchtbar peinlich, aber seit ihr Vater vor elf Jahren verschwand, hält die Familie liebevoll zusammen. Doch als die Kings auf eine Vermisstenanzeige stoßen, die auf Melodys Mann passt, wir ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt...

Inhaltsangabe:

Bisher stand Melanie King selten auf der Sonnenseite des Lebens. Erst verursacht ihr Ehemann Devon einen schweren Verkehrsunfall bei dem eines ihrer beiden Kinder eine riesige Narbe im Gesicht davon trägt und seitdem auf einem Auge erblindet ist- und dann verlässt dieser auch noch seine Familie plötzlich und unerwartet. Über elf Jahre gilt Devon nun als vermisst. Seit diesem Zeitpunkt versucht die alleinerziehende Zweifachmutter alle Höhen und Tiefen ihrer pubertierenden Kinder zu meistern. Doch dies gelingt ihr nur bedingt, denn durch Melody's seltenes Leiden sorgt sie selbst hin- und wieder für peinliche Eskapaden. Seit ihrem schweren Sturz im Januar 2013 bei dem sie auf den Kopf gefallen ist, beginnt die zierliche Mittdreißigerin plötzlich unkontrolliert in den unangebrachtesten Situationen lauthals zu singen und zu tanzen. Egal ob bei Kunstausstellungen, beim Einkaufen oder beim Elternsprechtag- Melody's unaufhaltsamer Drang ihre ungewollten Gesangs- und Tanzeinlagen zu präsentieren, kennen keine Grenzen. Trotz diverser Arztbesuche kann ihr niemand eine plausible Erklärung dafür geben oder ihr helfen, die Symptome zu lindern.
Zum Glück halten der 16-jährige Flynn und die drei Jahre jüngere Rose fest zu ihr. Aber auch sie kämpfen mit ihren eigenen Problemen. Während Melody's Sohn wegen seines Aussehens tagtäglich von seinen Mitschülern gemobbt wird und daher ständig in Schlägereien verwickelt ist, sucht Rose verzweifelt nach ihrem verschwundenen Vater. Regelmäßig besucht sie online sämtliche Vermisstenanzeigen, bei denen Personen entweder gesucht oder plötzlich gefunden wurden. Bisher hat die 13-jährige schon etliche Niederlagen bei der Suche einstecken müssen, doch nun findet sie erneut eine Anzeige deren Beschreibung perfekt auf Devon King zutreffen könnte. Die Polizei von Avon and Somerset soll nun mehr Aufschluss darüber geben. Doch weder Flynn noch Melody wollen eine weitere Enttäuschung hinnehmen. 
Als sich die Familie aber aufgrund diverser Umstände doch noch einmal an diesen kleinen Hoffnungsschimmer wagt, finden die drei bei ihren Recherchen etwas heraus, dass ihr komplettes Leben verändern wird. 
Steckt hinter der Vermisstenanzeige wirklich der verschollene Familienvater- und wenn ja, warum hat er seine Frau und seine Kinder Hals über Kopf vor mehr als elf Jahren verlassen?

Eigene Meinung:

"Der Klang unserer Herzen" von Emma Cooper ist ein sehr gefühlsintensives, emotionales und tiefgründiges Leseerlebnis, welches mich von der ersten bis zur letzten Seite regelrecht in den Bann gezogen hat. Die Geschichte wird aus mehreren Gesichtspunkten erzählt: Sowohl aus der Sicht von Melody- der Mutter der beiden Kinder, als auch aus der Perspektive von dem 16-jährigen Flynn und seiner 13-jährigen Schwester, die in Tagebuchform über ihre Geschehnisse und Eindrücke berichtet. 
Die Autorin beschreibt Melody als eine zierliche, brünette Mittdreißigerin, die trotz ihrer Krankheit -ähnlich dem Tourette-Syndrom- eine liebevolle und moderne Mutter ist und bestmöglichst versucht mit ihrer einzigartigen Krankheit umzugehen. Stresssituationen triggern sie so sehr, dass sie unkontrolliert Lieder singt und die passenden Tanzmoves dazu ihren ungebetenen Zuschauern präsentiert. Was Emma Cooper teilweise sehr amüsant verpackt, hat aber dennoch einen ernsten Hintergrund. Dieser kristallisiert sich aber erst im Laufe der Geschichte heraus. Die komplette Familie King musste ihr ganzes Leben so viele Schicksalsschläge hinnehmen, sodass ich immer wieder dachte, was muss diese Familie noch für Leid ertragen. Der Unterhaltungswert blieb dadurch konstant, auch wenn sich eine gewisse melancholische Stimmung wie ein roter Faden durch das Buch zog. 
Fazit: Ein Roman, welcher mich tief berührte und teilweise bis ins Mark erschütterte. Er erzählt von einer Familie der das Schicksal viele Steine in den Weg legte und diese trotzdem nie aufgegeben hat glücklich zu sein. Die Geschichte beschäftigt einen nicht nur während der Zeit des Lesens sondern auch danach. Man kommt zu der Erkenntnis, dass das eigene Leben manchmal gar nicht so schlimm ist, wenn man nur ein Lied im Herzen trägt... 
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen