Rezension

Emotional und viele unvorhersehbare Wendungen

Agnes Munro und der verräterische Brief -

Agnes Munro und der verräterische Brief
von Dorothea Stiller

Bewertet mit 5 Sternen

In „Agnes Munro und der verräterische Brief“ geht es um Todesfälle auf der Isle of Mull in Schottland. Die titelgebende „Ermittlerin“ Agnes ist eigentlich eine pensionierte Dame, die auf die Insel zurückkehrt, um der Familie des Verstorbenen beizustehen. Nach einem zweiten Todesfall beginnt sie auf eigene Faust mit Untersuchungen, weil die Polizei ihre Bedenken nicht teilt.
Anfangs war mir das Buch fast zu emotional. Immerhin ist Agnes eine enge Freundin der Familie, in der die Todesfälle passieren. Sie ist also persönlich involviert und man erfährt neben den Ereignissen auf der Insel viel von ihren persönlichen Gedanken und Gefühlen. Auch am Gefühlsleben und den Problemen der Familie nimmt der Leser stark teil. Im Nachhinein finde ich die Nähe der Hauptfigur zu den Fällen und die Emotionalität, mit der sie erzählt wird, gut. Sie erzeugt eine Nähe zum Geschehen, so dass man gerne mitfiebert und mit überlegt. Wie im Cosy Crime üblich stehen die Menschen und das Leben auf der kleinen Insel genauso im Mittelpunkt wie die Kriminalfälle.
Der Krimi bleibt die ganze Zeit über fesselnd und spannend, weil es immer wieder neue Wendungen und unvorhersehbare Verknüpfungen gibt. Es ist aufregend, Agnes Munro dabei zuzuschauen, wie sie immer mehr Details aus dem Leben der Familie entdeckt und sich nebenbei noch mit ihrem eigenen Leben auseinandersetzen muss. Die Charaktere sind sympathisch und ich habe sehr mit ihnen gelitten. Ein sehr empfehlenswertes Buch für einen kalten Winterabend, oder auch jede andere Gelegenheit.