Rezension

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Emotional, unterhaltsam und absolut lesenswert.

Der Pfad - Die Geschichte einer Flucht in die Freiheit - Rüdiger Bertram

Der Pfad - Die Geschichte einer Flucht in die Freiheit
von Rüdiger Bertram

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine spannende Geschichte rund um die Flucht einer Familie vor den Nazis, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.

Mittlerweile kennt man ja schon einige Geschichten, über die Flucht vor dem NS Regime. Der Schreibstil ist einfach unterhaltsam, mitreißend und leicht verständlich. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieses Buch im Geschichtsunterricht von weiterführenden Schulen, durchgenommen wird. Das Besondere ist mit Sicherheit auch die Sicht auf die Flucht und Erlebnisse aus der Perspektive von Kindern. Man spürt die Angst und Verunsicherung genauso, wie den nicht zu brechenden Lebensmut und die Zuversicht, wie sie oftmals nur Kinder haben können. Es gibt im Buch viele Stellen, an denen man nur ungläubig staunen kann. Staunen über so viel Grausamkeit, über so viel Einfluss der Nazis selbst in fremde Länder. Unvorstellbar muss die Angst während dieser Hetzjagd für die Geflüchteten gewesen sein. Familien wurden auseinander gerissen, Gewalttätigkeit und Verrat waren an der Tagesordnung. Trotz dieser widrigen Umstände, entstanden auch neue Freundschaften und die Flüchtigen erfuhren Solidarität und Hilfsbereitschaft durch für sie fremde Menschen.

Gut hat mir auch gefallen, dass man durchaus mal Grund zum Lachen hat. Die Verbindung zwischen Rolf, seinem Vater und dem Hund Adi ist einfach so herzerwärmend. Als Rolfs Vater von den Nazis aufgegriffen wird, ist Rolf auf sich alleine gestellt. Zum Glück gibt es Manuel, einen einheimischen Jungen der ihm hilft, sich in der Wildnis zurecht zu finden. Bisher ist Rolf recht behütet aufgewachsen, er kommt aus Berlin und der Wald und die Berge sind ihm als Stadtkind nicht ganz geheuer. Ab jetzt kommen immer öfter Situation die zeigen, wie gut die Jungen sich ergänzen. Was der eine nicht kann oder weiß, bekommt der andere hin. Sie stehen füreinander ein und halten zusammen, auch wenn es hier und da mal zu Auseinandersetzungen kommt, beide können sich aufeinander verlassen und stützen sich gegenseitig in dieser schwierigen Zeit. Zwischenzeitlich erleben sie das ein oder andere Abenteuer zusammen, leider im unter dem Schatten der Flucht.

Wer auf ein rundum Happy End hofft, wird vermutlich enttäuscht werden. Ich bin aber froh, dass das Buch genau dieses Ende hat. Es ist authentisch ohne zu sehr auf die grausamen Details, dieser Zeit einzugehen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses Buch!