Rezension

Emotionale Geschichte über Trauerbewältigung, die Liebe und das Leben!

Jeden Tag ein neuer Himmel - Violet Thomas

Jeden Tag ein neuer Himmel
von Violet Thomas

Charlottes kleine Tochter Daisy ist vor fast einem Jahr verstorben und Charlotte hat Daisys Leiden und ihren Tod noch nicht vollständig verarbeitet. Da sich der erste Todestag nähert, sucht Charlotte Ablenkung und eine Aufgabe und beginnt in einem Kinderhospiz zu arbeiten.
In der Nähe ihres Hauses spielt regelmäßig der Straßenmusiker Sam. Eines Tages kommt sie dort vorbei und Sam spielt ein berührendes Lied namens „Daisy“, dass Charlotte mitten auf der Straße zum Weinen bringt, weil es sie so ins Herz trifft. Das kann Sam natürlich nicht ahnen, aber er ist beeindruckt von Charlottes heftiger Reaktion und wird durch dieses Ereignis inspiriert, ein Lied über die „Sad Woman“ zu schreiben.
Sam ist Musiker mit Leidenschaft und steht dazu, auch wenn er von seiner Musik noch nicht leben kann. Er lebt bei seinem Bruder, der Anwalt ist und Sam unterstützt.
Da Sam das Erlebnis mit Charlotte so berührt hat, nimmt er Kontakt mit ihr auf, weil er sie unbedingt näher kennenlernen möchte.
Charlotte gibt sich anfangs sehr zurückhaltend, erkennt aber bald, dass Sam ein gutes Herz hat und lässt den Kontakt zu.
Haben Sam und Charlotte eine Chance?

Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Charlotte und Sam erzählt, jeweils in der Ich-Form.
Das bringt zu beiden sehr viel Nähe und beide lassen uns tief in ihre Gedanken und Emotionen blicken.
Charlotte hat mich sehr beeindruckt. Sie hat ihr Kind verloren aber dennoch arbeitet sie nun in einem Kinderhospiz und begleitet Kinder in ihren letzten Lebenswochen oder –tagen.
Dazu gehört sicher viel Kraft und offenbar hilft es Charlotte, den Tod ihrer Tochter zu verarbeiten. Ich hatte sie schnell ins Herz geschlossen, denn sie ist sehr warmherzig und umsorgt ihren ersten Patienten liebevoll. Dennoch war ich gespannt, was passieren wird, wenn sie diesen dann verlieren wird.
Auch Sam war mir sehr sympathisch, denn er ist Musiker mit Leidenschaft und lässt sich nicht von seinem Weg abbringen. Er lebt für die Musik und ist dankbar, dass sein Bruder, der über ein gutes Einkommen verfügt, ihn unterstützt. Sam kann zu den Kosten nur das beitragen, was ihm freundliche Leute an Geld in seinen Gitarrenkasten werfen.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich sehr zart und langsam, denn es braucht Zeit, bis Charlotte sich öffnen kann und noch mehr Zeit, bis sie Sam anvertraut, was sie erleben musste.
Das hat auf mich sehr authentisch und glaubhaft gewirkt, denn die beiden ergänzen sich gut und können sich gegenseitig einiges geben.
Aber das Schicksal schlägt auch hier noch einmal dazwischen.

Ebenso berührend wie die Geschichte um Charlotte und Sam ist aber auch die Geschichte von Charlottes erstem Patienten, dem kleinen Hamish.
Er ist ein ganz reizender Junge, der schon viel erleiden musste und trotzdem seine Fröhlichkeit nicht verloren hat. Er weiß, dass er nicht mehr lange leben wird und ist dankbar für jede schöne Minute, die er, auch dank Charlotte, noch hat.

Weitere Nebenfiguren wie Sams Bruder und Charlottes beste Freundin Emily bereichern die Geschichte und dann ist da auch noch Stella, eine ganz besondere junge Frau, deren großes Herz man erst später erkennt.

In dieser Geschichte werden wirklich ernste Themen behandelt und viele Emotionen wurden in mir ausgelöst. Aber die Autorin behandelt diese Themen sehr sensibel, einfühlsam und liebevoll ohne künstliche Dramatik.
Die Geschichte vermittelt auch schöne Botschaften, Mut, Hoffnung und Liebe!
Deshalb habe ich das Buch gerne gelesen und empfehle es auch gerne weiter!

Fazit: 5 von 5 Sternen

 

© Fanti2412