Rezension

Emotionale Geschichte um Verlust und Familie - da kam die Liebe fast zu kurz

Everything I Ever Needed - Kim Nina Ocker

Everything I Ever Needed
von Kim Nina Ocker

Bewertet mit 4 Sternen

Ava hatte keine leichte Kindheit, denn eine Herzerkrankung hat ihr das Leben erschwert und auch nach der Herztransplantation war sie nicht sofort gesund, auch Jahre danach ist sie körperlich nicht so fit. Am College möchte sie aber so leben wie alle anderen Studenten und auf eigenen Beinen stehen. Nun ist sie auch wieder in der Nähe von ihrem Freund Nathan, aber die Beziehung ist auch nicht mehr das, was sie einmal war. Dafür schließt Ava neue Freundschaften, wird mutiger und der attraktive und charmante Dexter bringt ihr Leben ganz schön durcheinander.

Dexter kannte ich schon aus "Everything I Didn't Say", da war der Verlust seiner Familie noch frischer, er war entsprechend schlecht gelaunt und auch später noch fand ich ihn immer etwas mürrisch und man konnte immer fühlen, dass er nicht wirklich glücklich ist. Hier lässt er öfter mal seinen Charme spielen, und auch wenn er immer noch leidet, kämpft er nun um Normalität und Stabilität in seinem Leben.

Ava und Dexter zusammen sind einfach ein sehr unterhaltsames Paar, aber Avas Freund, mit dem sie schon seit einigen Jahren zusammen ist, stellt da natürlich ein Hindernis dar. Vielleicht lag es auch daran, dass ich von Anfang an #TeamDexter war und einen Konkurrenten um Avas Zuneigung dann als Bedrohung sah, aber ich fand Nathan direkt unsympathisch und fand, dass er Ava nicht gut tut. Ein anderes Problem waren Dexters Stimmungsschwankungen, die mich auf Dauer schon ein bisschen genervt haben. Mal will er mit ihr zusammen sein und ist ist eifersüchtig auf alles und jeden, dann will er sich doch wieder von ihr fernhalten.

Ein Thema, das hier eine große Rolle spielt, habe ich schon beim Lesen des Klappentexts erahnt, aber es wurde dann doch mehr in die Länge gezogen als ich erwartet hätte. Ich hätte da lieber etwas mehr Liebesgeschichte gehabt, denn die kam in all dem Drama beinahe etwas zu knapp. Zwar werden die Gefühle der Protagonisten gut übermittelt, aber zwischen ihnen passiert rückblickend gar nicht mal so viel. Ich fand alle Gefühle bezüglich Verlust, Krankheit und Familie sehr überzeugend und fand auch, dass die Chemie zwischen Dexter und Ava einfach stimmt, aber ich hätte bei der Liebesgeschichte etwas mehr erwartet.

Fazit
"Everything I Ever Needed" hat mir so gut gefallen wie erhofft. Man lernt eine ganz neue Seite von Dexter kennen und die Gefühle der Protagonisten konnte man richtig gut spüren. Nur die Entwicklung der Liebesgeschichte kam mir ein bisschen zu kurz, da hätte ich ein bisschen mehr erwartet.