Rezension

Emotionale Romantik im Weltall

These Broken Stars - Lilac und Tarver
von Amie Kaufman Meagan Spooner

Bewertet mit 4 Sternen

"Lilac und Tarver" ist der erste Band der Jugendbuch Sci-Fi Trilogie "These Broken Stars", welche von dem Autorinnen-Duo Amie Kaufman und Meagan Spooner verfasst worden und im Carlsen Verlag erschienen ist. Positiv hervor heben muss ich schon einmal direkt die Buchgestaltung. Auch unter dem schön gestalteten Schutzumschlag, ist die Gestaltung, passend zum Inhalt gewählt und ein echter Hingucker. Die Weltall-Gestaltung lässt den Leser auch gleich in fremde Welten eintauchen, in die das Autorinnenduo uns auch zaubern will.
 
Die beiden Autorinnen Amie Kaufman und Meagon Spoonerhaben mit dem Sci-Fi Weltall-Geschehen nicht etwas gänzlich Neues, aber dennoch Einzigartiges geschaffen. Der Handlungsort ist wahnsinnig faszinierend und detailreich geschildert, so dass der Leser genau weiß, wo sich seine Protagonisten befinden. Die Handlung startet auf der Icarus, einem Raumschiff mitten im Weltall. Dort lernt sich das Protagonistengespann das erste Mal kennen. Hier machen sich die Autorinnen ein typisches Jugendbuch Klischee zu nutzen: reiches, verwöhntes Mädchen aus der Upper Class trifft auf ärmlichen, aber starken Soldaten und beide fühlen sich trotz ihrer Klassenunterschiede und obwohl sie es natürlich nicht dürfen, zueinander hingezogen. Obwohl dies ja eigentlich gar nichts Neues ist, hat mich die Geschichte von Lilac und Tarver fasziniert. Vielleicht rührt diese Faszination daher, dass jedes Kapitel aus einer anderen Charakterperspektive geschrieben worden ist und der Leser somit perfekt hinter die Kulissen und in die Gefühlswelt der Protagonisten blicken kann. Oberflächlich gesehen gibt sich Lilac als feine, eingebildetet, über alles stehende Prinzessin, innerlich fühlt und denkt sie allerdings vollkommen anders. Es ist eine Qual für sie Menschen von oben herab zu behandeln, besonders bei Tarver bricht es ihr das Herz. Allerdings tut sie das alles nur um ihn auf Abstand zu halten, denn für ihren Vater ist kein Mann gut genug. Rarver sieht nicht, dass Lilac eigentlich nur eine gut einstudierte Rolle spielt. Da er ein bodenständiger, junger Mann ist, der für alles was er erreicht hat hart kämpfen musste, hält er sich von Lilac fern. Das diese ebenfalls eine Kämpfernatur ist und es alles andere als leicht hat erfährt er erst, als die beiden durch einen Schicksalsschlag dazu gezwungen sind, mehr Zeit miteinander zu verbringen.
 
Der Schreibstil der Autorinnen ist eher von der ruhigen Sorte. Auf den ersten 100 Seiten überschlägt sich die Handlung beinahe vor Spannung und atemberaubenden Geschehnissen, ab einem gewissen Punkt bricht die Spannung aber ein und die Handlung plätschert vor sich hin. Dennoch ist es keinesfalls langweilig oder langatmig, die Autorinnen legen ihr Augenmerk nur mehr auf die Emotionen, die Gefühlswelt der Protagonisten. Dadurch erscheint die Handlung und der Schreibstil eher ruhiger. Dies ist nicht unbedingt jedermanns Sache, mir hat es allerdings gut gefallen. Besonders da die Romantik zwischen den Protagonisten immer mehr gewachsen ist und voll ins Leserherzchen trifft.
 
Kommen wir nun zu dem Punkt, der mir nicht ganz so gut gefallen hat. Im hinteren Teil des Buches kommt es immer mehr zu seltsamen Erscheinungen und Geschehnissen. Die Autorinnen vernachlässigen den Sci-Fi Aspekt des Buches komplett und bauen dafür eine Art Fantasy, etwas Mystisches, ein. Für mein Empfinden passt dies aber nicht zum Gesamtbild des Buches und stört eher. Sehr schade. Ich hoffe, dass die Autorinnen in Band 2 wieder mehr Sci-Fi Elemente einfließen lassen.