Rezension

Emotionaler Familienroman

Als der Sommer eine Farbe verlor - Maria R. Heinitz

Als der Sommer eine Farbe verlor
von Maria R. Heinitz

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Ein wunderschöner Sommertag im Jahr 1976: Während Aimée, eine begnadete Künstlerin, gerade in das Zeichnen eines Gemäldes vertieft ist, spielen ihre beiden Kinder Bénédicte und Marcel gemeinsam mit ihrer Großmutter ausgelassen Garten. Alles scheint perfekt, bis Bénédicte ihre Mutter plötzlich blutüberströmt in ihrem Atelier auffindet. Von nun an ist nichts mehr so, wie es einmal war. Die suizidgefährdete Aimée soll sich in einem Sanatorium erholen, während Emil, der Vater der beiden Kinder, mit ihnen in die Provinz zieht, um dort als Psychiater die Leitung einer Klinik zu übernehmen. Während Emil sich komplett in seine Arbeit stürzt, haben Bénédicte und Marcel mit vielerlei Problemen zu kämpfen und es bleibt die quälende Frage: Werden sie ihre Mutter jemals wiedersehen?

Meinung:

Schon ab der ersten Seite war ich direkt in die Geschichte vertieft und hätte das Buch am liebsten am Stück durchgelesen. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir wirklich sehr gut, denn das Buch lässt sich zum einen sehr einfach und fließend lesen, zum anderen ist die Sprache sehr bildlich, ich hatte während des Lesen oft das Gefühl, dass sich viele Szenen direkt vor meinem Augen abspielen.

Die Charaktere dieser Geschichte habe ich als etwas ganz besonderes empfunden. Jeder von ihnen hat seine Eigenarten und Besonderheiten, sie kommen aber alle sehr authentisch rüber. Vor allem Bénédicte, aus deren Sicht uns die Geschichte erzählt wird, ist mir direkt ans Herz gewachsen.

Die Geschichte ist wirklich sehr emotional und berührend. Man leidet förmlich mit den Kindern mit, die sich bezüglich ihrer Mutter eigentlich permanent in einem Zustand zwischen Angst und Hoffnung befinden.

Am Ende sind für mich einige Fragen offen geblieben, was ich ein klein wenig schade finde und auch für manche Verhaltensweisen von Aimée und Emil hätte ich mir Erklärungen gewünscht, um deren Beweggründe etwas besser nachvollziehen zu können. Allerdings muss man dabei bedenken, dass dem Leser die Geschichte aus der Sicht von Bénédicte erzählt wird und sie dementsprechend auch gar nicht alles wissen kann und es somit unrealistisch gewesen wäre, auf jede Frage eine Antwort zu bekommen.

Fazit:

Ein sehr gefühlvoller Familienroman, der ans Herz geht und zum Nachdenken anregt. Ich kann die Geschichte auf jeden Fall empfehlen.