Rezension

Emotionaler Roman zum wohlfühlen. :)

Neun Tage und ein Jahr
von Taylor Jenkins Reid

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Beziehung von Ben und Elsie gewinnt schnell an Ernsthaftigkeit, nach kürzester Zeit ziehen die beiden zusammen und nach nur einem halben Jahr folgt die Verlobung, Stunden darauf die Hochzeit.
Die beiden sind glücklich, lieben sich und glauben an eine gemeinsame Zukunft.
Doch schon nach neun Tagen des Eheglücks werden die beiden voneinander getrennt, nicht weil sie es wollen, sondern weil Ben durch einen Unfall ums Leben kommt.
Im Krankenhaus trifft Elsie zum ersten Mal auf Bens Mutter, Susan, die weiß weder von der Hochzeit noch von Elsie Bescheid und steht ihr auch nicht wohlgesonnen gegenüber.
Doch sie sind gezwungen sich näher zu kommen und schnell merken sie, dass kein anderer den Verlust von Ben so gut nachvollziehen kann wie die jeweils andere...

Gestaltung:
Die Gestaltung gefällt mir, es ist ein schönes Motiv und auch die Farben harmonieren wirklich gut miteinander. Auch mag ich es, dass ein Fahrrad zu sehen ist, was ein ziemlich wichtiger Gegenstand der Geschichte ist. Schade finde ich wenn nur, dass derzeit viele Bücher eine ähnliche Gestaltung haben.

 
Meinung:
Ich war sehr gespannt wie der Aufbau der Geschichte sein wird. Ich hatte ein bisschen die Sorge, dass der Fokus mehr auf den beiden Frauen und deren Beziehung liegen würde und die Liebesgeschichte zwischen Ben und Elsie nur wichtig wahr um eine Basis erschaffen zu haben.
Glücklicherweise war schnell klar, dass es nicht so sein wird und schon wuchs die Vorfreude. Beide Aspekte sind für dieses Buch gleichbedeutend. Das bedeutet für den Leser eine Achterbahnfahrt der Gefühle, denn so durchleben wir nicht nur Elsies Trauerphase sondern man wird auch tief in die berauschende und intensive Liebesgeschichte mit hineingesogen.

Die Erzählung erfolgt im Wechsel, Glück und Trauer immer im Wechsel. Mir hat der Aufbau sehr gut gefallen. Dadurch bekommt man als Leser auch immer eine Erholungsphase von all den traurigen Emotionen, denn auch wenn man weiß, dass Ben und Elsies Liebesgeschichte kein gutes Ende nimmt. So kann man die Zeit der beiden dennoch gut genießen, man freut sich mit ihnen und liebt mit ihnen und ist gefangen von diesen Berg an Emotionen.
Auch schön fand ich, dass Ben dadurch nicht einfach nur eine tote Person war, sondern jemand den man kennenlernen konnte dem man Nahe stand und somit jemand um den man schließlich auch selbst trauern konnte.
Für mich war diese Art durch und durch gelungen, das Buch hat mich schnell gepackt und emotional mitgenommen. :)

Die Gefühle der Protagonisten wurden wirklich gut transportiert und auch wenn sie in einem intensiven Ausmaß vorhanden waren, so hatte ich in keinerlei Hinsicht das Gefühl, dass es zu übertrieben sei. Das fand ich gerade im Bezug auf die Liebesgeschichte gut, denn die war an sich schon sehr kitschig (ohne, dass ich das negativ bewerten möchte).

Die Trauer selbst ist ebenfalls sehr intensiv zu spüren und ich konnte sie gut nachvollziehen, schön war hier auch, dass man als Leser nicht nur die Trauer eine Liebenden sondern auch einer Mutter durchlebte und das war schon ganz schön hart. Dennoch werden diese Phasen nicht nur durch die Flashbacks aufgelockert sondern auch von den Protagonisten selbst, die immer mehr ins Leben zurückfinden und zuallererst erfolgt das wieder lachen können. :)
Das interessante dabei ist natürlich aber auch zu sehen wie die beiden sich dabei immer näher kommen, Differenzen begleichen und sich halt wirklich die Zeit nehmen sich kennen zu lernen.

Fazit:
Es erwartet einen, eine emotionale Reise - Glück und Trauer selten lag beides so nah beieinander wie hier. Ein absolutes wohlfühl Buch, intensiv und aufwühlend und dennoch schenkt es einem zuletzt Hoffnung. :)