Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Emotionales Buch

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Schon auf den ersten Blick ist, dass Buch ein absoluter hingucker und zieht sofort den Blick auf sich. Das Cover ist insgesamt wunderschön gestaltet.

Der Klappentext ist interessant und spannend geschrieben, ohne zu viel zu erzählen. Die wichtigsten Punkte werden benannt und man möchte sofort wissen was passieren wird, wenn sich die beiden begegnen.

Darauf freut man sich auch zu Recht. Die Geschichtsidee, sowie die Umsetzung ist sehr schön und emotional. Die Geschichte erinnert einen anfangs an den Film „Ziemlich beste Freunde“, jedoch weicht das Buch immer weiter ab, mit den einzigartigen Charakteren und den Handlungsabläufen. Toll finde ich, wie verschiedene Themen, nicht nur die Liebe, ihren Platz in dem Buch erhalten. Es geht um Familie, Zukunft, Träume und das kritische Thema Sterbehilfe.

Enthält Spoiler (+ Kritik an negativen Kritiken)

Das wichtigste, sehr sensible Thema Sterbehilfe wurde gut aufgegriffen, jedoch nicht „zu sehr“ vertieft. Einige Kritiker des Buchs finden die Aussage des Buchs sei nicht angebracht „Wenn man eine Behinderung hat, lohnt sich das Leben nicht.“. Für mich ist diese negative Kritik unlogisch, da dies ja nur für den Protagonisten gilt und nicht auf alle bezogen wird. Im Gegenteil. Im Buch wird viel über Möglichkeiten geredet das Leben eines Behinderten zu verbessern und einige Menschen in dem Buch haben ein sehr schönes Leben. Für mich ist also die Aussage der negativen Kritiker falsch. Für jeden Menschen ist diese Situation anders und in diesem Buch geht es halt um einen Protagonisten, der das alles nicht möchte. Er möchte nach seinen eigenen Regeln leben und das zu Recht. Sein Leben, im Vergleich zum Leben vor dem Unfall, ist schrecklich. Geplagt von Schmerzen, Depressionen und dem Wissen niemals etwas alleine Machen zu können, kann ich gut nachvollziehen, dass das Leben für einen wertlos erscheint. Auch negativ wurde Will`s Einstellung generell bennant, weil dieser dem gegenwärtigen Leben keine Chance gibt. Auch dieses Argument ist meiner Meinung nach schwach, da es nicht nur positive Fälle gibt. Es kann nicht nur Protagonisten geben, die positiv und zielstrebig sind. Es kann nicht immer ein Happy End geben. Sonst dürfte man gar keine Bücher mehr über Selbstmord oder Sterbehilfe schreiben.

Spoilerende

Die Umsetzung der Idee ist sehr gut gelungen, was sowohl an den wundervollen Charakteren, wie Louisa`s Schwester oder Will`s Pfleger, als auch an dem fesseldem und teilweise lockerem Schriebstil der Autorin liegt. Themen wie die Beziehung zwischen Schwestern werden sehr realitätsnah aufgegriffen und beschrieben.

Die Charaktere sind größtenteil sympathisch und man kann sich mit vielen identifizieren. Die Handlungen der Charaktere sind nachvollziehbar und sie wurden so gut beschrieben, dass man sich leicht in die Charaktere hineinversetzen kann.

Die Erzählweise an sich hat mir auch sehr gut gefallen, so wurde die Geschichte die meiste Zeit aus der Ich-Perspektive von Louisa erzählt, jedoch gab es auch einige Kapitel aus der Perspektive anderer wichtiger Personen, sodass deren Gedanken klarer wurde und somit auch ihr Verhalten.

Fazit

Dieses Buch lässt einen sehr emotional werden und ist definitiv kein Buch für zwischendurch. Die Geschichte lässt einen nicht los und man  macht sich selbst Gedanken über seine eigene Meinung. Wer auf gefühlvolle Bücher steht, muss sich dieses Buch genauer aunschauen.

Deswegen bekommt das Buch von mir 5 Sterne.

★ ★ ★ ★ ★