Rezension

Emotionsloser Genre-Mix

Auslöschung - Jeff VanderMeer

Auslöschung
von Jeff VanderMeer

„Auslöschung“ ist der erste Band der Southern Reach Triologie des Amerikaners Jeff VanderMeer, einem mit zahlreichen Preisen (u.a. dem World Fantasy Award) ausgezeichneten Science Fiction Autor.

Southern Reach ist eine im Geheimen arbeitende Regierungsorganisation, die Expeditionen in ein als „Area X“ bezeichnetes Gebiet organisiert, das seit einem unerklärlichen Ereignis vor dreißig Jahren gänzlich verlassen und unbewohnt ist. Aber offenbar verändert sich das dortige Ökosystem auf unerklärliche Weise und es geschehen dort mittlerweile seltsame Dinge, die die Southern Reach Expeditionen aufklären sollen – allerdings ohne Erfolg, denn alle bisherigen Teilnehmer kommen dabei ums Leben. Das zwölfte Team, das in dieses Gebiet geschickt wird, besteht aus vier Wissenschaftlerinnen aus den verschiedensten Bereichen: einer Biologin, einer Anthropologin, einer Psychologin und einer Kartografin, die dieses Habitat samt den Veränderungen untersuchen und dokumentieren sollen.

Im Laufe der Tage häufen sich die mysteriösen Vorfälle und in den Nächten sind furchterregende Laute zu hören. Und dann verschwinden auch noch nach und nach die Expeditionsteilnehmer, bis am Ende lediglich die Biologin übrig bleibt, an deren Sicht der Dinge - der Sicht der Überlebenden - wir durch ihre Tagebuchaufzeichnungen teilhaben dürfen. Denn sie hat ein persönliches Interesse daran zu begreifen, was in Area X vor sich geht…

Woran die Geschichte meiner Meinung nach krankt, ist die weitgehende Emotionslosigkeit der Erzählerin, die die Tagebucheinträge beherrscht und den Leser auf Distanz hält. Aber offenbar ist das von Autorenseite so gewollt, verzichtet VanderMeer doch auch darauf, seinen Protagonistinnen Namen zu geben. So werden diese nur über ihre Berufsbezeichnung, die gleichzeitig ihre Funktion innerhalb des Teams bestimmt, benamt.

Jeff VanderMeers Roman vereint Elemente aus Science Fiction, Fantasy, Thriller und Mystery, das alles gepaart mit vielen, soweit ich es beurteilen kann, korrekten Informationen zu einem abgeschlossenen Ökosystem. Sachliche Schilderungen wechseln sich mit Szenen ab, die man aus Horrorfilmen kennt – mit Sicherheit gut zu verfilmen.

Die beiden Folgebände, die die Trilogie komplettieren, werden im Januar und April 2015 erscheinen, und die Filmrechte haben sich bereits Paramount Pictures 2013 gesichert.