Rezension

Emotionswackelkontakt

Heliosphere 2265 - Band 20: Im Zentrum der Dunkelheit (Science Fiction) - Andreas Suchanek

Heliosphere 2265 - Band 20: Im Zentrum der Dunkelheit (Science Fiction)
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 5 Sternen

"Hat jemand gute Nachrichten?"

Ja, ich. Ich habe einen ViKo (von Alcazar gemixt, bestimmt)! hehehe, von der Comic Con in meiner Tüte vom GreenLight Press Stand, ergattert. Mit Unterschrift *lalala *angeb'
Nun zu den schlechten Nachrichten: Aufgrund der anhaltenden Spannungs- und Gruselfaktoren sowie diverser Raum/Zeit Schwankungen und Tunnelzusammenbrüche, sowie außerordentlicher Belastung von Sporenschiffen sieht sich der Autor gezwungen in der LeseRunde mit dem nicht ganz versehentlichen Absterben sämtlicher Charaktere zu drohen! Was wir anscheinend ausgelöst haben durch zu hohe Nachfrage nach Schokoladenplaneten und Striptease-Auftritten von Jayden und Lukas und dem ständigen Wiederholen des 'Schlumpf'-Witzes und der 'DANN' Anspielung.

Ihr wisst jetzt nicht, worum es geht? Dann lasst euch gesagt sein: Heliosphere ist eine Military SF Serie aus der Feder von Andreas Suchanek die ernst zunehmen ist. Denn sie ist das sage und schreibe 4. mal in Folge nominiert in der Kategorie 'Beste Serie' des DeutschenPhantastikPreises. Und konkurriert somit im Finale (u.a.) gegen: 'Die Chroniken der Seelenwächter' von Nicole Böhm aus dem eigenen Haus. Da ich besagte Autorin auch kennenlernen durfte und die ersten 3Teile hier habe, komme ich nächstes Jahr hoffentlich nicht in die Bredouille.
 

"Wie eine Biene dem Honig."

Aber springen wir erst einmal in diesen Teil der Serie und schauen mal was uns als Leser da bevorsteht. Jedenfalls keine pinken süßen Glücksbärchis, so viel kann ich gefahrlos spoilern. Die Gegner die der HYPERION harren beim 'Dunklen Wanderer' - der übrigens endlich nicht mehr wandert, sondern gefunden wird - sind schwarz, kreischen und klacken. "It's not a bug - it's a feature!" Und das Viehzeug will dann auch direkt mal auf Kuschelkurs gehen mit der HYPERION. Das Schiff hingegen kann sich nicht weit weg bewegen, denn vier Besatzungsmitglieder wurden auf den an Zeckenbefall leidenden Planeten transloziert.

Noriko ist also mal wieder ranghöchste Offizierin an Bord und im Dienst und hat alle Hände voll damit zu tun so lange durchzuhalten, bis wieder alle an Bord sind und das obwohl die 'kreatürliche Angst' allen im Nacken sitzt. Ihr im Nacken sitzt auch Lorencia, aber aus anderen Gründen, die ganz bestimmt nur etwas mit einer Neuverkabelung zu tun haben*Ironie off*. Im Hintergrund pressiert dann auch noch die nicht zu unterschätzende Sanduhr, die den Rückweg Körnchen für Körnchen schließt. Auf dem Planeten hingegen muss sich jeder der Vier einzeln mit sich selbst auseinandersetzen, damit sie ihre kleine Prüfung bestehen und dann endlich (!) ein paar Antworten bekommen. Denkste.
 

"Wirklich, die Kommandobrücke ist ziemlich ungesund."

Hier mal mein Tonus aus der LR:
Da denkt man endlich (!) kommen mal ultrageheime, unglaubliche und unvorstellbare Ereignisse ans Licht und dann kommt wieder so was: "Bis heute weiß niemand, woher sie die fremde DNA nahmen, (…)" Und das ist der Moment in dem ich vergesse meine Zigarette anzuzünden und stattdessen mein Feuerzeug quer durch den Garten pfeffere: "ACH KOMM' SCHON!"

Und wisst ihr was? Genau das erwarte ich bei Büchern. Ich will mitfiebern und mitleiden und emotional werden. Nicht aus Wut und Frustration, sondern weil ich, wie die Chars mitrate und dann auch mal einfach auf den Tisch hauen will. Nur um kurz drauf ebenso vor Lachen aufzuspringen, weil Tess auf dem Schoß von Nurakow materialisiert (wie oft das schon passiert ist, versuche ich momentan noch zu kontrollieren). Oder Alpha beizustehen mit seinem Emotionswackelkontakt.
 

Fazit:

Weil ich grad gesundheitlich schwächel', tue ich mir selber den Gefallen und kann mein Fazit fast Eins zu Eins aus der LR übernehmen. Denn dort wie hier möchte ich darauf hinweisen, dass der Teil eine Zeitspanne von 203 Minuten auf 125 Seiten umfasst (auf meinem Reader). Denn inhaltlich bewegen wir uns vom 5.März 2317 16:25Uhr bis 19:48Uhr! Womit ich mal ganz klar zugeben kann: Mit eins der besten Stücke 'erzählter vs erzählende Zeit', die man in die Hand bekommen kann. Ich brauche übrigens ca. 53Sekunden pro Seite (was ich an diesem Teil ebenfalls exemplarisch festgehalten habe). Wirklich komisch geguckt hätte ich wahrscheinlich, wenn ich genau 203 Minuten zum Lesen des ganzen Teils benötigt hätte. Das kann man aber nicht nachhalten, weil ich es ja gestückelt habe für die LeseRunde.

Ich hoffe die Serie bleibt auf dem gewohnten Niveau, denn ich kann es kaum erwarten mir neue Bücherregale zuzulegen, damit die HardCover und der ViKo so richtig zur Geltung kommen.Da ich anscheinend mal wieder nix zu maulen habe...

Mein Urteil kommt heute aus dem 3D Drucker.