Rezension

empfehlenswerte Lektüre

Die Schwimmerin
von Gina Mayer

Bewertet mit 5 Sternen

Nach langem habe ich mal wieder ein Buch von Gina Mayer gelesen. Mein Lieblingsbuch von ihr ist „Maikäfermädchen“, welches 1945 spielt. Das Buch „Die Schwimmerin“ spielt etwa zwischen 1942 und 1962 in zwei unterschiedlichen Handlungssträngen, deren Hauptperson aber dieselbe ist. Die Zeitenwechsel waren leicht erkennbar, u.a. dadurch, dass Elisabeth als Erwachsene Betty genannt wird. Außerdem rechne ich dem Buch hoch an, dass beide Ebenen ausgewogen im Umfang und beide spannend waren, so dass ich dem Wechsel gerne gefolgt bin. Schnell ist klar, dass die erwachsene Elisabeth in ihrer Jugend etwas erlebt hat, was sie versucht zu verdrängen und tief drinnen zu verschließen. Dies hat zu einem Trauma geführt, welches sie irgendwann bewältigen muss, wenn sie mit ihrem Mann und in ihrem Leben glücklich werden will.

Nach und nach erfährt man, was passiert ist. Dabei werden die Schrecken einer Flucht quer durch Deutschland, die Fremde, die Unsicherheit, die Ablehnung der Mitbürger ebenso anschaulich geschildert wie das Erwachsenwerden, Probleme mit der instabilen Mutter, Ängste vor Menschen, die sie bedrängen und ihr schaden wollen und vieles mehr. Natürlich spielen vor allem im Vergangenheitsteil der Krieg und die Nazis eine große Rolle. Die Dramatik und den Ernst muss man verkraften können. Es ist keine leichte oder gar seichte Lektüre aber die Darsteller wachsen einem ans Herz und man spürt in allem Elisabeths Kraft, die immer wieder gewinnt auch in schlimmen Zeiten. Das stimmt zuversichtlich, dass sie auch in der Gegenwart ihren Weg finden wird.

Empfehlenswerte Lektüre.