Rezension

Empfehlenswerte Romantasy und Dystopie

Earth Girl - Die Prüfung - Janet Edwards

Earth Girl - Die Prüfung
von Janet Edwards

Inhalt in eigenen Worten:
Jarra lebt in einer Welt in der Zukunft. Die Menschheit macht sich auf den Weg unbekannte Galaxien zu entdecken und der Begriff "Reisen" bekommt eine ganz andere Bedeutung. Doch Jarra kann nicht teleportieren, denn sie hat einen Gendefekt, der sie daran hindert. Sie wird als Ausgestoßene angesehen und ist somit für immer gefangen auf dem Heimatplaneten. Doch Jarra will nicht ihren Traum aufgeben. Sie wünscht sich normal zu sein. Wieso können alle teleportieren nur sie nicht? Gerade Jarra sollte eigentlich durch die Portale teleportieren, weil sie sich sehr für Portaltechnik interessiert. Jarra fängt an für ihren Traum zu kämpfen und leugnet ihre Identität als Ausgestoßene, doch schon blad wird ihr klar, dass es nicht richtig sein kann normal zu sein...

Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich mich anfangs sehr schwer getan habe mit "Earth Girl". Zwar fand ich den Klappentext sehr interessant, aber irgendwie wollten mich die ersten Seiten des Buches nicht packen und ich legte es immer mal wieder weg und las es nur so zwischendurch. Ich kann auch nicht so gut beschreiben woran es lag, dass ich nicht in die Geschichte kam. Die Charaktere sind nicht oberflächlich beschrieben und auch die Ortsbeschreibungen fand ich gelungen, aber dennoch hat mir etwas bestimmtes gefehlt. Vielleicht wäre zu Anfang ein Ereignis, das in die Geschichte hineinführt oder das Spannung aufbaut gut gewesen. 
Ich musste mich also wirklich zusammenreißen um das Buch nicht gleich abzubrechen. -Und es hat sich gelohnt. Nach ungefähr den ersten hundert Seiten nimmt es rasant an Spannung auf und das Buch wird richtig gut. 
Jarra war mir insgesamt gesehen nicht wirklich sympathisch, denn sie hat einen naiven Charakter und scheint nicht wirklich gefühlsvoll zu sein. Sie ist in fast allem ein Profi und alles gelingt ihr gerade zu perfekt. Genau deswegen ist sie arrogant. Doch zum Ende hin habe ich angefangen ihre Art zu verstehen und zu mögen. Sie hat etwas verletzliches an sich und dies ist verständlich.
Alle anderen Charaktere haben mir jedoch von Anfang an sehr gut gefallen. Sie haben eine eigene Tiefe. Besonders der männliche Hauptprotagonist Fian hat es mir angetan, aber zu ihm verrate ich an dieser Stelle nichts. Zwischen Jarra und Fian herrscht schon beim ersten Zusammentreffen im Buch eine besondere Stimmung. Die beiden passen sehr gut zusammen und finden sehr langsam zu einander. Es ist eine Liebesbeziehung, die sich Stück für Stück entwickelt. Ich gestehe, Fian war einer der Gründe, weswegen ich das Buch nicht abbrechen wollte.
Besonders toll fand ich im Laufe der Geschichte die Entwicklung von Jarra. Sie war anfangs so sehr von dem Gedanken überzeugt zu den "Norms" zu gehören, doch sie entwickelt sich weiter und erkennt, dass ihr Gendefekt zu ihr gehört. Auch wenn ihres gleichen von den Norms abgründig als "Affen" bezeichnet werden.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und wenn man erst in die Geschichte gekommen ist sehr leicht zu lesen. Die Seiten werden immer weniger und schon ist man auch schon am Ende des Buches und wieder zurück in der Gegenwart. Janet Edwards ist es meiner Meinung nach grandios gelungen die Leser in eine Welt ca. 750 Jahre in der Zukunft zu führen. Sie hat auf sehr viele Details geachtet und dennoch sind die Menschen in "Earth Girl" Menschen, wie wir sie kennen. Sie haben Gefühle und ihnen liegt etwas an ihren Mitmenschen.

Fazit:
Dieses Buch ist durchaus empfehlenswert. Es hat einige Schwachstellen und es hätte besonders am Anfang mehr Spannung gebraucht, aber es lässt den Leser in eine andere Welt eintauchen, die nachvollziehbar beschrieben ist und die Gegenwart vergessen lässt.