Empfehlenswerte Unterhaltung
Bewertet mit 4 Sternen
"Einfach. Liebe" handelt von der Studentin Jacqueline, die, nachdem sie von ihrem Freund abserviert wurde, nicht mehr weiter weiß. Sie vernachlässigt ihr Studium und wird ausgerechnet in dieser Situation beinahe von einem Mitstudenten vergewaltigt. Dies kann der geheimnisvolle Lucas verhindern, der ihr nun immer öfters auf dem Campus begegnet. Parallel entwickelt sich auch ein reger E-Mail Kontakt zu einem Tutor, an den sie verwiesen wurde, um ihr Studium zu retten und beide lassen sie wieder nach vorne blicken.
Der Anfang ist etwas hecktisch gestaltet, man findet nur schwer ins das Geschehen hinein, auch weil die verschiedenen Zeitebenen zunächst bedient werden, um auch Jacquelines Beziehung und ihre Trennung von Kennedy darzustellen. Zuerst dachte ich auch "Oh Gott!" als ich diesen affigen Trennungsgrund las und war sehr skeptisch gegenüber dem weiteren Geschehen.
Aber "Einfach. Liebe" entpuppt sich als eines der besseren Werke seines Genres. Dies liegt vor allem an den Figuren, die mir nicht stereotyp erschienen. Jacqueline entpuppte sich als selbstständig, emotional und kämpferisch und Lucas war wirklich der Hit. Zu keinem Zeitpunkt hat er dieses affige Höhlenmenschgehabe ausgepackt, er war immer authentisch und die Dämonen seiner Vergangenheit haben ihn in einem realstischen Maß beeinflusst. Die Chemie zwischen den beiden stimmte von Anfang an und auch das Drama, das zwangsweise entstehen muss, damit der Leser was gebeten bekommt, war absolut im Rahmen gehalten.
Die ganze Erzählstruktur hat sich als überzeugend entwickelt. Die Höhepunkte waren an den richtigen Stellen gesetzt. Schade waren dann eher die Nebenfiguren, die in meinen Augen wieder total stereotyp waren. Erin war sicherlich nicht unsympathisch und wie sie sich für ihre beste Freundin und Mindi einsetzte war aller Ehre wert, aber sie hat gleichzeitig doch alle Klischees erfüllt.
Insgesamt bietet "Einfach. Liebe" bis auf den holprigen Start eine tolle Unterhaltung, mit einem tollen Pärchen, das den Leser auf jeden Fall mitreißen kann. Vieles drum herum hat enen Hang zum Klischee, aber das kann man weitestgehend ausblenden und die Lektüre genießen!