Rezension

Ende gut - alles gut

Weil wir uns lieben - Colleen Hoover

Weil wir uns lieben
von Colleen Hoover

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch schließt die Geschichte um Will und Layken ab, die vielen Lesern aus den Vorbänden der Trilogie („Weil ich Layken liebe“ und „Weil ich Will liebe“) bekannt sein dürften. Doch auch wer wie ich völlig unbedarft an das Buch herangeht, wird auf keine Verständnisschwierigkeiten stoßen. Die gesamte Liebesgeschichte der beiden vom Kennenlernen bis zur Hochzeit wird nämlich wiederholt. Formell ist das in der Weise gelöst, dass die zwei Protagonisten ihr Honeymoon-Wochenende (außer mit jeder Menge Sex) damit verbringen, sich Layken von Will die wesentlichen Stationen ihrer Beziehung erzählen lässt. So wechseln sich kurze Szenen aus der Gegenwart und längere Rückblenden in die Vergangenheit ab. Verkneifen konnte ich mir die Andeutung schon im vorangegangenen Klammerzusatz nicht und möchte es hier noch einmal herausstellen - für mich gibt es eindeutig zu viele Kuss- und Sexszenen. Besonders Wills ganzes Denken und Tun ist hierauf ausgerichtet. Das verleiht der Geschichte einen etwas kitschigen Beigeschmack. Vielleicht empfinde aber auch nur ich als Ü-50erin das so, die nicht zum anvisierten Leserkreis des eindeutig als Jugendbuch angelegten Romans zählt. Unerklärlich ist mir auch, wie die beiden schon vom Tag ihrer ersten Begegnung an wissen, füreinander bestimmt zu sein, wenn sie eigentlich keine ernsten Gespräche miteinander führen. Das, was Will jetzt auf der Hochzeitsreise alles erzählt, müsste Layken doch längst bekannt sein. Befremdlich und irreführend ist für mich der Kurztext auf dem Buchrücken, der mich einen dunklen Punkt in Wills Vergangenheit erwarten lässt, welcher die Ehe nunmehr in Probleme bringt. Der Text gibt dann aber nichts Entsprechendes her. Dem Poetry Slam kommt eine wichtige Rolle in der Geschichte zu. Allerdings sollte man damit schon etwas anfangen können, um Gefallen an den gelegentlich eingestreuten Vorträgen zu finden.

Für mich bewegt sich das Buch im durchschnittlichen Bereich.