Rezension

Ende zu überdramatisiert - ansonsten sehr berührendes und emotionales Buch

Wie die Luft zum Atmen - Brittainy C. Cherry

Wie die Luft zum Atmen
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 4 Sternen

Ende zu überdramatisiert - ansonsten sehr berührendes und emotionales Buch

Inhalt:
Alle hatten mich vor Tristan Cole gewarnt, mich angefleht, ihm aus dem Weg zu gehen. »Er ist ein Monster, er ist verrückt, und er ist tief verletzt, Liz«, hatten sie gesagt. »Er ist nichts als die hässlichen Narben seiner Vergangenheit.« Doch was sie alle ignorierten, war die Tatsache, dass auch ich ein bisschen verrückt und tief verletzt war, dass auch ich Narben hatte. Und keiner von ihnen bemerkte, dass ich an Tristans Seite endlich wieder atmen konnte. Denn nicht zu vergessen, wie man atmete, das war das Schwierigste, wenn man ohne die Menschen leben musste, die man von ganzem Herzen liebte.
 
Meinung:
Liz und Tristan haben beide verloren, was ihnen das Liebste auf der Welt ist. Liz ihren Ehemann und Tristan seine Frau und seinen Sohn. Innerlich sind sie gebrochen und kaputt. Und als sie aufeinander treffen ist es alles andere als Liebe auf den ersten Blick. Doch aus einem gemeinsamen Leiden entwickelt sich nach und nach etwas ganz anderes.

Dies war mein erstes Buch von Brittainy C. Cherry und ganz bestimmt nicht das Letzte. Schon nach den ersten Seiten war ich total von Liz und Tristans Lebensgeschichte mitgenommen. Die Autorin hat es von Anfang an geschafft, ein Konstrukt zu bauen, in dem man mit den Charakteren einfach mitleiden und mitfiebern muss. Denn sowohl Liz als auch Tristan haben beide ein hartes Schicksal hinter sich.

So kommt es, dass man hier auf eine emotionale Achterbahn der Gefühle mitgenommen wird. Man lacht mit den Beiden, man trauert mit den Beiden und man versucht gemeinsam mit Liz und Tristan ein neues Leben aufzubauen. Es gibt viele (kleine) Momente die ich als ganz besonders empfunden habe. Zum Beispiel haben die Federn auf dem Cover eine ganz besondere Bedeutung in der Geschichte. Hier konnte mich Brittainy C. Cherry total in ihren Bann ziehen.

Nach etwas mehr als gut der Hälfte stellte ich mir jedoch die Frage, was nun noch alles passieren könnte und ich hatte große Angst, dass die bis dahin total authentische Geschichte zu kitschig oder zu unsinnig werden könnte.

Und leider passiert genau dies auf den letzten 100 Seiten. Die Geschichte wurde für mich zu unglaubwürdig und übertrieben. Es passieren Dinge, wo ich einfach nur den Kopf schütteln konnte, aufgrund der Absurdität. Teilweise hatte es schon etwas von einem Hollywoodfilm. Dies finde ich total schade, da Brittainy C. Cherry in diesem Buch so oft bewiesen hat, dass sie es einfach drauf hat. Ich denke, auch hier hätte sie eine bessere Lösung finden können, als die von ihr gewählte.

Der Epilog hat mich dann jedoch mit vielem versöhnt, was mir vorher nicht gefallen hat. Und auch in diesem berührt die Autorin einen auf ganz besondere Art und Weise.

Fazit: 
Die ersten 250 Seiten war ich hin und weg von diesem Buch. Es ist berührend, emotional und die Charaktere sind absolut perfekt.
Was dann jedoch passiert ähnelte in meinen Augen eher einem Hollywoodstreifen als einer authentischen Geschichte. Gegen Ende hin bekommt die Autorin zwar noch die Kurve, ich bin mir jedoch sicher, dass sie diesen Punkt einfach besser hätte lösen können.
Dennoch bin ich total begeistert von der Geschichte. Es wird sicherlich nicht das letzte Buch von der Autorin gewesen sein.
4 von 5 Hörnchen.