Rezension

Endlich ging die Justiz-Krimi Reihe weiter

Die letzte Lügnerin -

Die letzte Lügnerin
von Florian Schwiecker

Insiderwissen von Strafverteidiger und Rechtsmediziner hochspannend erzählt

Ich liebe die Justiz-Krimis um den Strafverteidiger Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Die ersten beiden Bücher „Die 7 Zeugin“ und „Der 13. Mann“ von Florian Schwiecker und Michael Tsokos waren an Insiderwissen nicht zu überbieten. „Die letzte Lügnerin“ ist ebenfalls authentisch und realistisch und könnte genauso passiert sein. Auch dieser Band kann ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden.

Es geht um Korruption in den höchsten Ämtern der Politik. Das Unerfreuliche für Rocco ist, dass sein eigener Vater in diesen Skandal verwickelt ist. Ich kann verstehen, dass Vater-Sohn Beziehungen schwierig sein können, aber es nervt mich ein bisschen, dass Rocco ständig ein klärendes Gespräch mit seinem Vater scheut.

In einem geleakten Video handelt der Berliner Bausenator Dieter Möller einen schmutzigen Immobiliendeal mit einem russischen Oligarchen aus. Auch wenn ich von Immobiliendeals nicht viel Ahnung habe, wurden die Zusammenhänge gut und verständlich erklärt. Der Tontechniker des Videos wird ermordet und Dieter Möller wird des Mordes angeklagt. Rocco vertritt Möller vor Gericht, wird aber von Zweifeln an der Mitbeteiligung seines Vaters geplagt.

Die Verteidigung von Möller wird Rocco nicht leicht gemacht. Immer wieder tauchen neue Beweise für seine Schuld auf und dazu machen ihm noch die Sorgen um seinen Vater zu schaffen. Auch Kommissarin Jana Hardenberg hat Probleme. Sie hat alle Hände voll mit den anstrengenden Ermittlungen zu tun und kämpft zudem noch mit finanziellen Schwierigkeiten.

Durch die kurzen Kapitel bleibt die Spannung erhalten und der Wunsch weiterzulesen ungebrochen. Die Charaktere von Rocco, dem Strafverteidiger mit eigener Kanzlei und ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und Justus, dem Rechtsmediziner mit hohen moralischen Ansprüchen, könnten nicht korrekter und anständiger sein.

Das Ende wartet mit einer Wendung auf, die absolut nachvollziehbar ist. Auch die Wahl des Titels, über den ich während der Lektüre immer wieder nachgegrübelt habe, wird nachvollziehbar.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.