Rezension

Endlich wieder ein Moyes Roman, der von Anfang bis Ende begeistert!

Ein Bild von dir
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

1916 - Während ihre Männer im ersten Weltkrieg auf der Seite Frankreichs kämpfen, versuchen die Schwestern Sophie und Hélène den Familienbetrieb in dem von den Deutschen besetzten St. Péronne, aufrecht zu erhalten, Hélènes Kinder zu versorgen und füreinander stark zu sein. Sophies einziges Erinnerungsstück an das gemeinsame Glück mit ihrem Mann und Künstler Édouard ist ein Gemälde, das er während ihres gemeinsamen Lebens in Paris von ihr gemalt hat. Ein Gemälde, für das sich schon bald der Kommandant der deutschen Truppe in ihrer kleinen Stadt zu interessieren beginnt...

2006 - Liv trauert um ihren vor vier Jahren verstorbenen Ehemann David. Sie hat sich komplett von der Außenwelt zurückgezogen, vernachlässigt ihre Freundschaften, geht kaum noch aus dem Haus. Das luxuriöse Glashaus, das David, erfolgreicher Architekt, extra für sie gebaut hat, kann sie sich kaum noch leisten und auch ansonsten versinkt Liv mehr und mehr in Schulden, Chaos und Trauer. Ihr kostbarster Besitz ist ein Gemälde des französischen Malers Édouard, das David ihr während ihrer zweiten Hochzeitsreise in Barcelona schenkte. Doch dann wird sie eines Tages aus heiterem Himmel von einer Agentur kontaktiert, die Kunstwerke an Familien zurückerstattet, die zu Kriegszeiten Opfer von Kunstraub oder Zwangsverkauf wurden. Nachfahren von Édouard Léfèvre können nachweisen, dass das Gemälde zum persönlichen Besitz der Ehefrau Sophie gehört hat und während des ersten Weltkriegs Gegenstand einer unfreiwilligen Beschlagnahmung geworden ist. Als das Gemälde ihr genommen werden soll, ist Liv bereit, alles zu opfern...

 

Meine Meinung:

"Ein Bild von Dir" spielt auf zwei verschiedenen zeitlichen Ebenen, die den Lesefluss jedoch in keinster Weise stören. Es ist sprachlich toll geschrieben und vorallem passt sich die Ausdrucksform des Erzählers der Zeit, in der die Handlung spielt, toll an.
Die Geschichte ist historisch hochinteressant, zumal es für mich das erste Mal war, dass ich etwas gelesen habe, das zur Zeit des ERSTEN Weltkriegs spielt. Auch die Bereiche Kunstgeschichte und die rechtlichen Rahmenbedingungen, zwei vermeintlich sehr trockene und eher langweilige Gebiete, werden sehr spannend dargestellt und sind gut nachvollziehbar.
Die einzelnen Figuren sind sehr charakterstark, facettenreich und vor allem unergründlich, sodass auch die gesamte Handlung an sich kaum vorausschaubar ist, was mir an dem Roman besonders gut gefallen hat.
Beide Geschichten sind wahnsinnig berührend, haben viel in mir ausgelöst und bis zum Ende weiß man nicht, wie es ausgehen wird. Ich kann das Buch wirklich jedem nur ans Herz legen, es ist fesselnd bis zur letzten Seite und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Fünf Sterne!