Rezension

Endlich wieder ein richtiger Fitzek!

Das Paket
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Emma hat ein Märtyrium hinter sich. Sie gehörte zu den Opfern des „Friseurs“, eines kranken Mörders, der den Frauen zunächst die Haare abschert, um sie dann zu vergewaltigen und zu ermorden. Sie ist jedoch aus unerklärlichen Gründen mit dem Leben davon gekommen. Jedoch lebt sie nun wie eine Gefangene in einem Hochsicherheitstrakt, zu dem ihr Haus wurde, da sie niemandem mehr traut. Einzig ihr Mann und ihr Hund dürfen noch ihre Nähe suchen.

Dann klingelt eines Tages der Paketbote und bittet sie, ein Paket für einen Nachbarn entgegenzunehmen, den sie nicht kenn, dessen Namen sie nie gehört hat. Die folgenden Ereignisse erscheinen wie ein weiterer Albtraum und die Frage steht im Raum, ob der Friseur Emma nur einen kleinen Aufschub gewährt.

Meine Meinung:

Endlich wieder ein richtiger Fitzek!

Dieses Buch wird auf ewig für mich mit der FBM 2016 verknüpft bleiben. Ich weiß noch genau, wie ich da am Droemer-Stand war, total nervös, mein „Amokspiel“ in der Tasche, weil ichs mir von Sebastian Fitzek signieren lassen wollte...und die Hoffnung im Gepäck, dass man doch wider Erwarten die Möglichkeit bekam, „Das Paket“ doch schon zu erwerben... Aber nichts wars! Die Enttäuschung war riesengroß, dass kann ich Euch sagen! Und noch viel größer, weil ich nicht stundenlang für eine Widmung anstehen wollte irgendwann... Nun ja, Das Paket kam dann nach einigen Schwierigkeiten doch bei mir an und ich habe es wirklich inhaliert! Es machte mir von Anfang bis Ende Spaß! Das war so ein ähnliches Gefühl, wie „damals“ beim Augensammler ;-) Die Faszination, wie irre die Gedankenwelt des Autors doch manchmal sein muss und die Freude darüber, dass er es doch immer wieder schafft, einen eisekalt zu erwischen!

Die Figur der Psychiaterin Emma passte perfekt, um einen direkt in die Geschichte reinzuversetzen. Ich konnte ihr das abnehmen, wie furchtbar ihre Situation ist, wie schwer es sein muss, mit der Tatsache zu leben, dass jemand sie vergewaltigt hat, sie jedoch als einzige lebend aus der Nummer raus kam und die Angst, dass dieser Täter, der „Friseur“, noch irgendwo da draußen rumläuft und vielleicht die ganze Zeit lauert, bis sie unvorsichtig wird, oder besser, sich wieder in Sicherheit wähnt, um dann erneut zuzuschlagen.

Dazu passt dann die Aufmachung des Buches. Eine geniale Idee, das Cover wie ein schmuddeliges Paket aussehen zu lassen. Das war wieder ein feiner Schachzug, um gleich von vorneherein eine gewisse Stimmung zu erzeugen. Genau wie mit dieser Filmchen-Aktion im Vorfeld. Das verursachte alles schon Herzklopfen. Und das setzte sich dann beim Lesen fort.

Ich hatte endlich mal wieder das Vergnügen, ein Buch „wegsuchten“ zu können, Spaß am Lesen zu haben (o.k., Spaß am Grausligen...) und ich habe hinterher selig aufgeseufzt und im Stillen ganz für mich Herrn Fitzek gedankt, dass er mir den Spaß beschert hat!

Mir gefielen die kurzen, knackigen Kapitel, mir gefielen die perfiden „Spielchen“, die mit Emma gespielt wurden, die Athmosphäre, dieses Ausweglose, das war super konstruiert und man konnte es wirklich fühlen. Die Sache mit dem Hund fand ich jetzt nicht so toll, aber ich glaube, ich kann es verzeihen. Dafür hatte ich wirklich viel zu viel Freude an dem Buch.

Dieses Paket habe ich gerne geliefert bekommen, Danke, Sebastian Fitzek!

Die Sprache war -wie immer- gut verständlich, aber mit den Finessen, für die Sebastian Fitzek ja nunmal bekannt ist. Er hat Sackgassen und Falltüren eingebaut, in die man, wenn man nicht aufpasst, gern reintappst. Aber genau das wollte ich! Und wenn man wieder in der Spur war, dann fühlte man sich wie ein Ermittler, der versucht, Emmas Leben und ihre Seele zu retten.

Fazit:

Ein absoluter Thriller-Spaß, für Fans und Leser, die sich auf dieses Fitzek-Spiel einlassen mögen, ich bin restlos begeistert!

Bewertung:

5 von 5 Nilpferden

Danke an Droemer für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

© Sabine Kettschau/Niliversum