Rezension

Endlich wieder ein starker Band!

Ein Schatten von Verrat und Liebe - Diana Gabaldon

Ein Schatten von Verrat und Liebe
von Diana Gabaldon

Der totgeglaubte Rebell Jamie Fraser kehrt zu seiner großen Liebe Claire zurück und wird prompt in die Irrungen des amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gezogen. Aber nicht nur Claire und Jamie haben zu kämpfen, auch ihre Tochter Brianna muss in der Zukunft ihre Familie beschützen.

Ich war mir nicht sicher, ob ich diese Reihe weiterlesen wollte, aber dieser neue Band hat mich wieder so in seinen Bann gezogen, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte, zu lesen. Ich muss gestehen, dass ich auch extra langsam gelesen habe, um möglichst viel Zeit mit den Protagonisten und deren Geschichte zu verbringen, obwohl mir das bei dieser gut geschriebenen Geschichte auch wieder schwer gefallen ist.
Aber was war nun anders als bei dem Vorgängerband? Vom Gefühl her würde ich sagen, dass dieser Band und „Echo der Hoffnung“ viel mehr zusammenhängen als „Echo der Hoffnung“ und dessen Vorgängerband, „Ein Hauch von Schnee und Asche“.
Diesmal bin ich viel besser in die gesamten Einzelgeschichten der verschiedenen Protagonisten eingetaucht. Auch William, mit dem ich nicht wirklich warm geworden war, hat mir in diesem Band richtig gut gefallen. Insgesamt hat mir die Mischung von den verschiedenen Einzelgeschichten, die sich immer wieder kreuzen und einem roten Faden folgen, sehr gut gefallen. Zu einer meiner heimlichen Lieblingsfiguren ist Ian Murray aufgestiegen. Ian hat mir auch schon in den anderen Bänden gut gefallen und seine Entwicklung zu verfolgen, war während der gesamten Zeit doch ein Highlight. Auch schafft es Diana Gabaldon, diesen Charakter so vielschichtig darzustellen, dass man als Leser einfach seine pure Freude an diesem Charakter hat.
Natürlich steht die Geschichte von Jamie und Claire immer noch im Vordergrund, aber sie dominieren die Geschichte nicht mehr so wie am Anfang. Sie sind zwar noch immer der Dreh- und Angelpunkt, aber durch die vielen Charaktere, die dazugekommen sind, erweitert sich der Fokus.
Sehr gut gefallen hat mir auch Erzählstrang um Brianna und ihre Familie. Endlich wurde man von dem Cliffhanger des letzten Bandes erlöst. Sehr interessant fand ich Rogers Reise in die Vergangenheit. Hier hat man dann noch einmal einen anderen Blick auf die Ereignisse bekommen, von denen man in den anderen Bänden schon gehört bzw. schon gelesen hat. Auch Briannas Abenteuer in der „Zukunft“ haben mich richtig mitgerissen und ihre Überlegungen zu Zeitreisen fand ich mehr als spannend. Lachen musste ich, als Brianna sich eine „Tardis“ gewünscht hat, aber leider gibt es auch in der Highland-Saga keine Zeitmaschinen, sondern nur Steinkreise.
Ich könnte nun noch mehr zusammenfassen was mich diesmal so begeistert hat, oder ich sage einfach, dass dieser Roman meine Highland-Saga-Sucht wieder hat aufleben lassen. Ich war einfach nur mitgerissen. Sehr gut finde ich auch, dass es wieder Dramen gibt, die dem Leser richtig ans Herz gehen und Wiedersehens-Momente, an denen man sich erfreuen kann. Diana Gabaldon hat diesmal wieder eine tolle Mischung aus Leid und Freude abgeliefert, die dem Roman einen Hauch Authentizität liefern, die gut zu ihm passen und die Geschichte aufleben lässt.

Fazit

Zunächst habe ich das Gefühl gehabt, dass die Highland-Saga mit jedem Band etwas mehr abbaut. Doch dieser Band hat mich vom Gegenteil überzeugen können. Dieser ist so fesselnd, historisch spannend und schillernd geschrieben, dass man gar nicht mehr aufhören möchte, zu lesen. Das Ende hält noch einmal eine tolle Überraschung für den Leser bereit.