Rezension

Endscheidend ist auf dem Platz...

Das Kaff - Jan Böttcher

Das Kaff
von Jan Böttcher

Den leistungsorientierten Architekten Michael Schürtz verschlägt ein neuer Auftrag in seine alte Heimat. Ohne irgendwelche Anbindungen und Erwartungen fährt er in das kleine Kaff, in dem er groß geworden ist. Er begegnet hier einigen alten Bekannten, auf deren Gesellschaft er bisher keinen Wert gelegt hat. muss aber feststellen, dass ihn diese Personen nicht kalt lassen. Er überdenkt sein ganzes Leben und fragt sich, ob er wohl immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat...
Jan Böttcher beschreibt in seinem Roman "Das Kaff" wie zwei Welten aufeinandertreffen. Der erfolgreiche Architekt Michael, dem seine Aufträge und sein berufliches Weiterkommen am Herzen liegen trifft auf eine dörfliche Gemeinde, die nur den Michael als kleinen unbedeutenden Jungen kennen. Anfangs kann der spannend charakterisierte Hauptprotagonist wenig mit seinem neuen Umfeld anfangen, da er keine Wertschätzung für seine Leistungen erfährt, muss aber immer mehr erkennen, das für die Dorfmitglieder ganz andere Werte entscheidend sind. Der Wandel, den Michael hier vollzieht, ist spannend zu verfolgen. Der Autor beschreibt ihn in einer erfrischenden und teilweise humorvollen Schreibweise, die aber auch durchaus zum Nachdenken anregt. So engagiert sich der Business-Mensch plötzlich als Jugendtrainer für den ortsansässigen Fußballverein und stellt fest, wie wichtig ihm diese Aufgabe ist.
"Das Kaff" ist für mich ein gelungener Roman über einen Menschen, der zu seinen Wurzeln zurückkehrt und für sich neue Werte entdeckt. Ein kurzeiliges Lesevergnügen, welches aus meiner Sicht auch mit einem tiefgründigen Schreibstil überzeugen kann. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen!!!