Rezension

Engelsbrut

Engelsbrut - Andrea Gunschera

Engelsbrut
von Andrea Gunschera

Bewertet mit 4 Sternen

In Los Angeles geht ein Serienkiller um, der jede Nacht zwei Menschen brutal tötet. Oft trifft es Junkies oder Obdachlose. Die Journalistin Eve Hess ist an den Morden dran, auch wenn ihr Ex, der Polizist ist, das nicht gerne sieht. Als sie beruflich eine Ausstellung besucht, lernt sie den Maler Alan kennen, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht.
Aber etwas stimmt nicht mit ihm, z.B. trägt er nach einem Überfall kaum Narben davon und bei ihr ist nach kurzer Zeit auch nichts mehr zu sehen. Nach ein paar weiteren "Zwischenfällen" dieser Art erfährt Eve sein Geheimnis: Er ist ein Sohn eines gefallenen Engels.
Doch da Eve weiter über die Morde berichtet und dabei immer tiefer in bestimmte Kreise eindringt, steigt auch die Gefahr, in der sich letzten Endes beide befinden.

Als ich hier die Inhaltsbeschreibung gelesen hab, hab ich es gedanklich in eine Mischung mit J.R. Ward und Jeaniene Frost gepackt (ganz grob). Als das Buch bei mir ankam, bestätigte sich dieser Verdacht. Das Cover ist düster-gehimnisvoll in schwarz-blau-weiß gehalten, ich finde es sehr ansprechend.

Jetzt, wo ich das Buch an zwei Tagen gelesen habe, kann ich nur sagen, es war anders. Es hat mir sehr gut gefallen, keine Frage, aber ein Vergleich mit J.R. Ward und Konsorten kommt nur sehr bedingt zustande. Das liegt daran, dass hier das Verbrechen im Vordergrund steht, es ist schon eher ein Krimi/Thriller, gemischt mit Urban Fantasy. Im Gegensatz zu den "Altbekannten" gibt es hier nur wenig Romantik und Erotik, wobei ich das als eine sehr angenehme Abwechslung empfunden habe - manchmal kommt mir die Handlung vor lauter Liebe und Leidenschaft etwas kurz.

Ein weiteres Plus: Dieses Buch ist in sich abgeschlossen, d.h. man kann die Folgebände lesen, muss aber nicht.

Den Abzug gebe ich dafür, dass Frau Gunschera mitunter arg in ihrer Handlung springt. Ehe mans sich versieht, ist ein Kampf schon vorbei, jemand wieder genesen (nachdem seine Kehle vorher zerfetzt wurde), prügeln sich zwei, ohne, dass man wirklich weiß, warum... Ich habe einige Stellen 3x gelesen, weil ich dachte, ich hätte was verpasst.
Dazu kommt, dass ich gerne ein bisschen mehr darüber erfahren hätte, was Nephilim nun eigentlich ausmacht - sie sagen immer, sie seien keine Vampire, aber so wirklich kommt auch nicht raus, was genau sie unterscheidet bzw. warum manche ziemlich regelmäßig Blut brauchen und andere nicht.

Fazit: Wer gerne auch mal Fantasy ohne viel Romantik, dafür mit viel Action liest, dem würde ich "Engelsbrut" sehr empfehlen.